Auf das CeBit-hoch fogt ein tief

15.07.1999

MÜNCHEN: Traditionell ebbt das positive Echo der Cebit im Mai ab, so auch in diesem Jahr. Getroffen hat es aber nur Systemhäuser und VARs. Das ist für sie aber noch lange kein Grund, den Kopf hängen zu lassen. Denn im Vergleich zum Vorjahr stehen sie - anders als die übrigen Sparten - deutlich besser da.Exklusiv für ComputerPartner hat das Kasseler Marktforschungsinstitut Techconsult IT-Händler der verschiedenen Sparten nach ihrer Umsatzentwicklung im Mai und nach ihren Erwartungen für die folgenden drei Monate befragt.

Übers Jahr gesehen stiegen die Umsätze des IT-Handels im Mai 1999 um sieben Prozent. Im Vergleich zum Vormonat April ergab sich indes ein Minus von ebenfalls sieben Prozent. Getroffen hat das Tief aber nicht alle IT-Händler gleichermaßen. Denn während die Systemhäuser und VARs im Monatsvergleich drastische Umsatzeinbußen von zehn Prozent hinnehmen mußten, konnten die Computergeschäfte ihren Umsatz um zwei Prozent steigern. Keine Veränderung registrierten dagegen die Bürohändler und Warenhäuser.

Anders verhält es sich im Jahresvergleich. Hier konnten die Systemhäuser und VARs ein Umsatzplus von neun Prozent verzeichnen, während die Computer- und Bürofachhändler sieben respektive sechs Prozent einbüßten. Die Kauf- und Warenhäuser mußten feststellen, daß Absatz nicht gleich Umsatz ist: Denn auch sie hatten im Vergleich zum Vorjahr einen, wenn auch leichten, Umsatzrückgang von zwei Prozent zu vermelden.

Umsatz pro Mitarbeiter

Beim Umsatz pro Mitarbeiter lagen die Kauf- und Warenhäuser im Mai dieses Jahres mit 57.600 Mark abermals deutlich vorne. Auf immerhin 54.000 Mark pro Mitarbeiter brachten es die Computerfachgeschäfte. Das Schlagwort von der "Servicewüste Deutschland" erhält eine völlig neue Dimension: Mit einem Mitarbeiterumsatz von 33.900 Mark liegen die Systemhäuser deutlich unter dem Durchschnitt von 39.400 Mark. Das Schlußlicht bildeten allerdings die Büroaustatter und Vollsortimenter, im lediglich 28.900 Mark pro Kopf umsetzten.

Umsatzprognosen

Da die Systemhäuser und VARs die umsatzstärkste Gruppe der IT-Händler sind, gaben sie wie bei den Mai-Umsätzen auch bei den Prognosen den Ausschlag. Diesmal allerdings zum Positiven. So rechnet der gesamte IT-Handel für die Monate Juni bis August insgesamt mit einem leichten Anstieg der Umsätze, obwohl die anderen Vertriebskanäle der nahen Zukunft eher pessimistisch entgegensehen. Vor allem die Computergeschäfte gehen davon aus, daß das berühmte Sommerloch ihre Einnahmen schmälern wird. Eine - wenn auch weniger gravierende - Umsatzminderung erwarten auch die Kauf- und Warenhäuser sowie die Bürohändler und Vollsortimenter. (kh)

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