Auf dem Weg zum Access on demand

06.06.2006
Während Partner von sehr interessanten Gesprächen berichteten, hob Citrix auf seiner Partnermesse "Citrix Summit 2006"das Projekt "Tarpon" und den indirekten Kanal hervor.

Von Wolfgang Leierseder

In München hielt Citrix sein diesjähriges "Summit 2006" ab. Diese auf die D-A-CH-Region gemünzte Partner- und Kundenmesse ("iForum") zog während der drei Tage rund 650 Partner und zirka 800 Kundenteilnehmer an - womit Citrix, das das Forum zum dritten Mal in München abhielt, "sehr zufrieden" ist. Dass Citrix die Veranstaltung dazu herangezog, das Projekt "Tarpon" und die neue Web-Transaktions-Plattform Netscaler "1200" vorstellte, zeigt die Wichtigkeit des deutschsprachigen Marktes für den US-Anbieter von Access-Lösungen für Unternehmen. Citrix machte zugleich deutlich, dass es sich unter dem Motto "Access on demand" in Richtung komplette Access-Infrastruktur bewegt.

Das unterstrich auch die Präsentation von CEO Mark Templeton. Er nannte Citrix die Firma, die mit der "größter Kundenzufriedenheit" und "eindeutiger Marktführerschaft" aufwarten könnte. Doch er weiß auch, dass Citrix, das neben dem zentralen Produkt "Access Suite" zehn weitere Produkte anbietet, in den letzten beiden Jahren mächtige Konkurrenten, darunter Cisco und Juniper herausgefordert hat. Denn das Unternehmen hat mit VPN-und Firewall-Lösungen - "Netscaler" und "Access Gateway" - für Unternehmen einen dichten Soft- und Hardware-Ring um sein "Access"-Angebot gezogen.

Das schätzen Partnern und Kunden, fordert aber Spezialisten wie F5 Networks oder Juniper, aber auch IT-Größen wie Cisco und Microsoft heraus. Zu letzterem, dem größten Citrix-Partner, unterhält die Firma als "ISV des Jahres" eine bekannt komplizierte Beziehung: So oder so:Citrix hat sich mit den Virtualisierungs-Lösungen "Delaware" und "Constellation" auf das Server-Betriebssystem "Vista" vorbereitet.

Projekt "Tarpon"

Templeton zeigte mit dem Applikations-Streaming-Projekt "Tarpon", wohin sich Citrix auch entwickeln will: zu einem Anbieter von sicheren Zugangslösungen, über die geschäftskritische Applikationen verfügbar werden, wobei Benutzer die Applikation als Image erhalten und so auch offline mit einheitlichen Versionen arbeiten können.

"Tarpon" könnte schon im Oktober dieses Jahres marktreif sein, erklärte Templeton. Seine deutsche Mannschaft spannte dazu den Bogen zum indirekten Kanal. Jens Lübben, Vertriebsverantwortlicher für Deutschland, erklärte gegenüber ComputerPartner, dass der indirekte Kanal das klare Zentrum des Vertriebs darstelle. Citrix werde daran nichts ändern.

Sicherlich müsse es nach Akquisitionen, zuletzt von Performance Monitoring-Spezialist Reflectent oder 2005 von Applikations-Verteilungs-Anbieter Netscaler, immer wieder überlegen, über welche Distributoren und Partner es den Markt angehe, doch das Prinzip sei klar: "Wir vertrieben indirekt. Das bleibt so."

Seitens der Partner kam kein Zweifel auf. Sie schätzten das Forum - sei es, "um sich zu zeigen und neue Kundenkontakte herzustellen, wie Martin Appel, Senior Consultant bei Citrix-Lösungspartner Enteo, sagte, oder sei es um "neue Produkte den Kunden nahe zu bringen", wie Markus Jungwirth, für Geschäftsentwicklung "Ebusiness" bei Distributor Computerlinks zuständig, sagte.

Dass dabei auch Friktionen entstehen können - derzeit ist allein Distributor Entrada für die Net- scaler-Produkte in Deutschland zuständig - gibt Lübben zu. "Das neue Produkt muss fokussiert vertrieben werden. Es darf nicht eines von vielen sein."

Aktuell müssen sich deshalb Kunden von Computerlinks an Entrada wenden. Was laut Jungwirth "viele Partner nicht verstehen". Aber Citrix hat sich laut Lübben eindeutig so entschieden.

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