Auf den richtigen Produktmix kommt es an

14.12.2000
Mit dem neuen Geschäftsleiter für Zentraleuropa an der Spitze und neuen Produkten will der Multimedia-Anbieter Creative Labs nun auch den Entertainment-Markt erobern.

Seit Anfang November dieses Jahres ist Alexander Salvador Leiter der Vertriebs- und Marketing-Niederlassung in München, die auch für Österreich und die Schweiz zuständig ist. Schon die Jahre zuvor verantwortete der Münchener als Sales Manager die Vertriebsaktivitäten in Deutschland. So kann man nur bedingt vom "neuen Besen" sprechen, obwohl Salvador bestrebt ist, sehr gut zu kehren, und das nicht nur im angestammten IT-Business. Mit seinem 21-köpfigen Team will er auch den Entertainment-Markt aufrollen. "Creative versucht sich beim Endkunden immer neu zu positionieren. Die Jukebox ist unser Flaggschiff und unser Türöffner für den Consumer-Electronics-Bereich", berichtet der 35-Jährige und erklärt weiter: "Wir reden hier von einem Markt mit einem Volumen von 43 Milliarden Dollar. Dieser ist natürlich auch für uns von großem Interesse. Wir wollen unser Geschäft parallel zur bestehenden Ausrichtung erweitern, in dem wir uns im Entertainment-Bereich etablieren. Man erschließt sich damit das zwei- bis dreifache Kundenpotential."

Aber auch im IT-lastigen Multimedia-Markt konnte Creative Labs bislang erfolgreich bestehen. So startete das Unternehmen im zweiten Quartal eine sogenannte Speaker-Offensive mit verstärkten Sales- und Marketing-Aktivitäten mit unterschiedlichen Produktstrategien und verschiedenen Preisklassen. Laut Salvador war die Aktion sehr erfolgreich, da man den Marktanteil in diesem extrem umkämpften Bereich auf zwölf Prozent erhöhen konnte. Dieser Anteil konnte auch im dritten Quartal gehalten werden. "Das dritte Quartal war entgegen der allgemeinen PC-Markt-Entwicklung sehr, sehr stark. Der Retail machte früher bis zu 80 Prozent des Umsatzes mit Soundkarten. Heute sind unsere verschiedenen Produktkategorien etwas breiter aufgestellt. Wir machen momentan mit Audio rund 40 Prozent des Umsatzes, 20 Prozent mit Grafik, circa 15 Prozent mit Lautsprechern und rund 20 Prozent mit Storage-Produkten wie CD oder DVD. Die Kategorie Video mit unseren Webcams wächst auch sehr schön und liegt derzeit bei rund fünf Prozent unseres Geschäftsvolumens. Für die Zukunft erwarten wir darüber hinaus, mit der Jukebox und ähnlich Produkten 15 bis 20 Prozent zusätzlichen Umsatz zu machen." Creative will nach eigenem Bekunden lösungsorientiert arbeiten. Im Fokus für die Zukunft stehen deshalb die digitalen Welten Gaming, Musik, Fotografie, Video und Kommunikation (zum Beispiel Voice-over-IP-Blaster, gibt es aber nur in den USA). Eine Content-Seite in den USA bietet Informationen speziell für JukeboxBesitzer, bei der man Wettervoraussagen, Börsen-News und Ähnliches abonnieren kann. Die Infos werden nicht als Text per E-Mail verschickt, sondern als Voice-File. Sie können dann immer und überall vorgelesen werden, auch im Flugzeug, die Daten nicht durch Laser ausgelesen werden. Diese Flugzeug-Kompatibilität war auch der Grund für die Kooperation mit der Lufthansa. Zum Jahresende bietet sie ihren circa 60.000 Mitarbeitern die Jukebox zum Weihnachts-Spezial-Preis an. Aus dieser Kooperation könnte eventuell eine weiterführende Zusammenarbeit entstehen, zum Beispiel die Aufnahme der Jukebox in den Lufthansa-Katalog. Seit kurzem sind die Creative-Produkte, allen voran die Jukebox, im BP-Express-Online-Shop erhältlich. Salvador gibt sich noch bescheiden: "Wir wären zufrieden, wenn wir in den ersten Monaten einige tausend Jukeboxes verkaufen können, grundsätzlich adressieren wir aber den Volumenmarkt." Da muss das Unternehmen aber noch kreative Überzeugungsarbeit leisten. Das Team rund um Salvador ist zumindest bereit dazu. (go)

www.creative.com

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