Zu wenige Wegweiser

Aufstand der Chinesen auf der IFA 2008

30.08.2008
Am zweiten Messetag (30. August 2008) gab es eine Demonstration chinesischer Austeller auf der IFA 2008. Der Grund: Kein Schild hat auf ihren Auftritt in Halle 29 hingewiesen, auf die Halle selbst gab es auch keinen Hinweis.

Am zweiten Messetag (30. August 2008) gab es eine Demonstration chinesischer Austeller auf der IFA 2008. Der Grund: Kein Schild hat auf ihren Auftritt in Halle 29 hingewiesen, auf die Halle selbst gab es auch keinen Hinweis.

Tatsache ist, dass insgesamt viel zu wenig Wegweiser aufgestellt oder aufgehängt sind. Und gibt es welche, dann fühlt man sich auch noch zusätzlich in die Irre geführt. Einige Hallen sind so verschachtelt über- und untereinander, dass man zum Beispiel von Halle 4.1 zu Halle 4.2 schnell in einer anderen Halle landet, ohne je zu ahnen, wo der eigentliche Zielort ist. In vielen Hallen weiß man auch gar nicht, weo man sich befindet, Halle 30 oder Halle 15, mitunter ein Fußweg von 30 Minuten, alles Wurscht? Nicht wikrlich!

Was die Festlandchinesen zusätzlich geärgert hat, dass ihre taiwanesischen "Brüder und Schwestern" in der Halle 27 einen eigenen und so ausgewiesenen "Taiwan-Image-Hall"-Auftritt proben konnten, ihrer aber in Halle 29 unter Ferner-Liefen war, ohne Hinweis darauf, dass dort China ausstellt.

Die Taiwan-Halle sieht toll aus, wie eine Ansammlung aus mehreren Riesenzelten ragt sie aus der sonst eher an Nazi-Architektur gemahnende Baulandschaft der Messe am Berliner Funkturm heraus.

Doch was am ersten, wolkenverhangenen Messetag noch erträglich war, erwies sich bei knallendem Sonnenschein als Fluch: Die Halle 27 ist einfach zu heiß. Viele Taiwanesen stöhnten, dass sie sich wie im Backofen vorkämen. Aus feuerschutztechnischen Gründen dürfen auch nicht alle Eingänge geöffnet sein.

Auch in den anderen Hallen gibt es, anders als auf der CeBIT in Hannover, kaum Aus- und Eingänge, beziehungsweise geben tut es die schon, nur die meisten sind verschlossen, so dass es kaum eine Möglichkeit gibt, über die Innenhöfe ans Freie und in eine andere Halle zu gelangen.

In vielen Bereichen fühlt man sich wie gefangen, ein Konzept, das vor 20, 30 Jahren noch aufgegangen war, als man die Besucher praktisch an der Hand durch die Messe führen wollte, heute bei der Größe der IFA aber nicht mehr zeitgemäß ist.

Wie Ausländer, die einen Großteil der Austeller darstellen, sich da zurechtfinden mögen, ist ein Rätsel, zumal auch in der "Weltstadt" Berlin, Deutschland sich recht wenig weltoffen zeigt.

Englische Hinweisschilder, klar sie gibt es, aber viel zu wenige. Selbst in Paris, in einem Land, wo eigentlich nur Französich geduldet wird, findet der Tourist mehr Hinweisschilder auf Englisch oder gar auf Deutsch als in unserem Land.

Taiwan überschlägt sich nicht nur auf internationalen Messen wie der Computex damit, es Ausländern mit englischsprachigen Hinweisen in Schrift und Wort so einfach wie möglich zu machen. Davon sollten wir lernen. (kh)

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