Aufwertung der chinesischen Währung schmälert die Gewinne der IT-Industrie

10.08.2005
Ende Juli hat Peking dem internationalen Druck nachgegeben und die Landeswährung um 2,1 Prozent aufgewertet. Leidtragende sind zunächst OEM-Riesen wie Compal, die ihrerseits bereits über Preiserhöhungen nachdenken.

Ende Juli hat Peking dem wachsenden internationalen Druck nachgegeben und die chinesische Währung um 2,1 Prozent aufgewertet. Leidtragende sind zunächst OEM-Riesen wie Compal, die ihrerseits bereits über Preiserhöhungen nachdenken.

Mit einem Marktanteil von 20 Prozent ist Compal nach Quanta Computer der zweitgrößte Notebook-Hersteller der Welt. Beide Unternehmen sind aus Taiwan, haben ihre Fertigungsstätten wie viele andere Hersteller der Insel mittlerweile aber nach China verlagert. Die dortige Landeswährung ist der Renminbi (wörtlich "Volksgeld"), die Währung für internationale Geschäfte ist aber in der Regel immer noch der US-Dollar.

"Weitere fünf Prozent Aufwertung würden unsere Bruttomarge um einen Prozentpunkt verringern", klagt Compal-Vorstandschef Ray Chen und schließt Preissteigerungen nicht aus. Denn trotz der Verlagerung von bereits über 60 Prozent der Notebook-Industrie ins Billigland Volksrepublik China und auch ohne Aufwertung des Renminbi sei die Margensituation mit sechs Prozent brutto im ersten Halbjahr 2005 schon sehr dünn. "Wenn die Marge auf unter fünf Prozent sinkt, ist mein Posten als Vorstandschef weg", wird Chen in der Financial Times Deutschland zitiert.

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