Ausbildungsintiative

18.02.1999

POTSDAM: "Probleme sind da, um sie zu lösen." Dieses Motto scheint ganz nach dem Geschmack des SAP-Mitbegründers Hasso Plattner zu sein, der in Deutschland eine ähnliche Erfolgsstory geschrieben hat wie Bill Gates in Amerika. Das Problem, das der gebürtige Berliner nun am Schopfe packen will, ist der eklatante Mangel an qualifizierten Systemtechnikern. Auf seine Initiative hin entsteht in Potsdam das erste Institut für Software-Systemtechnik weltweit. 100 Millionen Mark steuert Plattner aus eigener Tasche bei - 20 Jahre lang je fünf Millionen. Das folglich nach seinem Gönner benannte "Hasso-Plattner-Institut für Systemtechnik (HPI)" an der Universität Potsdam nimmt im Wintersemester 1999/2000 die ersten 100 Studenten auf und ist bei vielen potentiellen Anwärtern bereits auf reges Interesse gestoßen. Der Potsdamer Universitätskanzler Afred Klein, der das ihm von Plattner unterbreitete Projekt sofort unterstützte, sieht in dem Institut eine einmalige Chance für den Studienstandort in der Hauptstadt Brandenburgs. 500 bis 600 Studenten aus aller Welt soll das Institut nach Fertigstellung der aus EU-Mitteln mitfinanzierten neuen Gebäude langfristig aufnehmen. Vorgesehen sind die Studiengänge "bachelor" (BA) mit Deutsch und Englisch sowie "Master" (MA) mit ausschließlich Englisch als Unterrichtssprache. Bei den Lehrinhalten steht nicht die Programmierung im Vordergrund, sondern die Herausbildung der Fähigkeit, komplexe Systeme zu verstehen, zu beherrschen und mit Blick auf "das Ganze" in der Struktur zu entwerfen. (kh)

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