AUSBLICK/Analysten sehen bei EADS positives Quartalsergebnis

14.11.2008
Von Kirsten Bienk DOW JONES NEWSWIRES

Von Kirsten Bienk DOW JONES NEWSWIRES

HAMBURG (Dow Jones)--Die European Aeronautic Defence and Space Co NV (EADS), Amsterdam, hat im dritten Quartal 2008 nach Einschätzung von Analysten zwar beim Umsatz das Niveau des Vorjahres nicht erreicht, dafür aber beim Ergebnis wieder schwarze Zahlen geschrieben. Die von Dow Jones Newswires befragten elf Banken prognostizieren im Mittel beim Umsatz einen Rückgang um 2,1% auf 9,076 (9,274) Mrd EUR. Das bereinigte EBIT sehen sie bei plus 638 (minus 710) Mio EUR, das Nettoergebnis bei plus 458 (minus 776) Mio EUR. Der Luft- und Raumfahrtkonzern will seine Zahlen am Freitag veröffentlichen.

Für die ersten neun Monate kommen die Banken im Konsens beim Umsatz auf einen Anstieg von 3,8% auf 28,815 (27,767) Mrd EUR. Das bereinigte EBIT verbessert sich in der Betrachtung auf plus 1,796 (minus 0,343) Mrd EUR, das Nettoergebnis auf plus 861 (minus 705) Mio EUR.

Bei der Vorlage der Halbjahreszahlen Ende Juli hatte Vorstandsvorsitzender Louis Gallois die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt und weiterhin ein bereinigtes EBIT von 1,8 Mrd EUR nach 52 Mio EUR im Vorjahr in Aussicht gestellt. Er sprach zwar mit Verweis auf die gute Entwicklung in den Geschäftsbereichen über Potenzial "darüber hinaus", begründete aber seine "vorsichtige" Betrachtungsweise mit dem nicht plangemäß verlaufenden A400M-Programm. Der Umsatz soll sich auf mehr als 40 (39,123) Mrd EUR belaufen.

Die Ergebnisprognose beruht auf der Annahme eines Euro-Wechselkurses von 1,45 USD zum Jahresende. Sollte sich der Kurs verschlechtern, würde das Ergebnis belastet, fügte der CEO hinzu.

Den Free-Cash-Flow vor Einfluss von Kundenfinanzierungen stellte Gallois mit 1,0 (3,426) Mrd EUR in Aussicht, wies aber darauf hin, dass dies die volatilste zu prognostizierende Kennzahl ist. Für das Gesamtjahr prognostizierte er darüber hinaus 850 Flugzeugbestellungen und 470 Auslieferungen.

Analysten rechnen damit, dass der Vorstand am Freitag diesen Ausblick erneut bestätigt. Es gebe keine Hinweise darauf, dass diese Prognose nicht mehr haltbar sei, sagte Analyst Sebastian Hein vom Bankhaus Lampe.

Er hofft auf Aussagen des Vorstandes zum Verlauf des kommenden Jahres. Wichtig sei, was dann passiere, sagte er. Der Analyst geht davon aus, dass der Konzern für mögliche Orderausfälle immer Nachrücker findet, die bislang über die langen Wartezeiten für neue Flugzeuge klagen. Der Konzern habe über Jahre hinweg ein volles Orderbuch, sagte Hein. Das sei derzeit kein problematisches Thema.

Ende Oktober hatte der Vorstandsvorsitzende Gallois in diesem Zusammenhang gesagt, dass sich die Finanzmarktkrise bei Airbus und EADS nicht stark auswirke und es bislang nicht übermäßig viele Orderstornierungen gegeben habe.

Allerdings müsse EADS beim derzeitigen Finanzmarktumfeld einigen seiner Kunden bei der Finanzierung der Flugzeuge wohl helfen, schätzt der Analyst. Dies seien Bereiche, von denen sich das Management eigentlich habe herausziehen wollen.

Der weitere Verlauf des Militärtransporterprogramms A400M ist einer der Punkte, der bei EADS weiterhin im Mittelpunkt steht. Ende September wurde der noch für das laufende Jahr geplante Erstflug auf unbestimmte Zeit verschoben und mit einem noch nicht einsetzbaren Triebwerk begründet. Welche Auswirkungen dies auf die Finanzen des Programms hat, teilte EADS noch nicht mit. Exakte Angaben darüber könnten erst gemacht werden, wenn ein neuer Termin feststehe und mit den Kunden gesprochen worden sei, hieß es. Die Konzernprognose wurden in diesem Zusammenhang aber unverändert gelassen.

Webseite: http://www.eads.com -Von Kirsten Bienk, Dow Jones Newswires, +49 (0)40 3574 3116, kirsten.bienk@dowjones.com DJG/kib/ncs

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