AUSBLICK/Philips profitiert im 2. Quartal von Sonderposten

16.07.2007
Von Mathijs Schiffers

Von Mathijs Schiffers

Dow Jones Newswires

AMSTERDAM (Dow Jones)--Die Royal Philips Electronics NV wird für das zweite Quartal 2007 dank Sonderposten eine kräftige Gewinnerhöhung aufweisen, während der Konzernumsatz unter anderem wegen des schwachen US-Dollar geringer als im Vorjahr ausfallen dürfte. Analysten rechnen bei Philips mit einem Nettoergebnis von 1,59 Mrd EUR nach 301 Mio EUR im Vorjahresquartal. Der Verkauf von 1,2 Mrd Aktien der Taiwan Semiconductor Manufacturing hat dem Konzern einen steuerfreien Buchgewinn von 1,22 Mrd EUR in dem Zeitraum von März bis Mai beschert. Hinzu kommen noch 60 Mio EUR aus dem Anteil an der LG.Philips LCD. Der Konzernumsatz wird auf 6,22 Mrd EUR geschätzt und damit rund 3% niedriger als im Vorjahr.

Im Mittelpunkt stehen bei Philips der Umsatz, die Margen und die Entwicklung bei den Auftragseingängen in der wichtigen Sparte Medical Systems. Dieser Bereich wies in den ersten drei Monaten eine für Analysten enttäuschende Entwicklung auf. Auch auf Aussagen über den Zeitpunkt der Anteilsreduzierung an dem Gemeinschaftsunternehmen LG.Philips LCD werden die Beobachter schauen. Philips will ihre Beteiligung an LG.Philips LCD offenbar auf unter 20% reduzieren.

Soo Kwon, CEO des südkoreanischen Flachbildschirmherstellers, sagte in dieser Woche auf einer Investorenkonferenz, er gehe von einer entsprechenden Senkung des Anteils durch die Niederländer aus. Derzeit hält der niederländische Elektronikkonzern noch 32,9% an der Tochter, der südkoreanische Partner LG Electronics kommt auf 37,9%. Beide Kerngesellschafter hatten ursprünglich vereinbart, eine Beteiligung von mindestens 30% am Gemeinschaftsunternehmen bis Mitte Juni 2007 zu halten.

Neben dem schwachen US-Dollar dürfte der Konzernumsatz auch unter der Entwicklung im Bereich Konsumentenelektronik leiden. Hier sehen die Beobachter einen Erlösrückgang, weil im Vorjahreszeitraum mit der Fußball-Weltmeisterschaft sehr viele Flachbild-Fernseher verkauft worden sind. Beim EBITA rechnen die Beobachter mit 385 Mio EUR nach 290 Mio EUR im Vorjahr. In den Vergleichszahlen des Vorjahres wurde die Halbleitersparte von Philips herausgerechnet, die das Unternehmen zu 80,1% im dritten Quartal an eine Private-Equity-Gesellschaft verkauft hat.

"Der klare Fokus liegt bei Philips wegen der schwachen Wachstumsraten auf dem Bereich Medical Systems", sagte ein Analyst von Credit Suisse. Der Bereich hatte in den ersten drei Monaten unter dem schwachen Markt in Nordamerika gelitten. Aber angesichts der Aussagen von Philips auf dem Medical Analyst Day Ende Mai sei mit keiner weiteren Verschlechterung zu rechnen, so der Beobachter weiter. Philips hatte Ende Mai ihre Jahresprognose 2007 für Medical Systems bekräftigt und zugleich eine weitere Verbesserung der Margen in den nächsten Jahren in Aussicht gestellt.

Die Gesellschaft befinde sich auf dem richtigen Weg, ihre Ziele für das laufende Jahr im Geschäftsfeld Medical Systems zu erreichen, so Philips zu dem Zeitpunkt. Philips peilt für das Segment ein organisches Umsatzwachstum von 6% im Jahr an und geht darüber hinaus von einer EBITA-Marge zwischen 14% und 15% aus. Für die Jahre 2008/2009 rechnet der Konzern des Weiteren mit einer Margenverbesserung von rund einem Prozentpunkt bei der Sparte.

In den vergangenen Jahren hatte Philips eine Transformation von einem Hersteller elektronischer Geräte hin zu einem Technologiekonzern mit Schwerpunkt auf Lebensstil und Gesundheit vollzogen. Im Geschäftsfeld medizinische Systeme macht CEO Gerard Kleisterlee einen der wichtigsten Wachstumsmotoren der Zukunft aus. Philips will am 16. Juli über den Geschäftsverlauf im zweiten Quartal berichten.

Webseite: http://www.philips.com

- Von Mathijs Schiffers, Dow Jones Newswires; + 49 (0)69 - 29 725 104

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