Ausfallsicherheit im Mittelstand

11.12.2003

Sowohl der organisatorische als auch der technische Status der IT- (Sicherheits-)Infrastruktur im deutschen Mittelstand birgt enormes Verbesserungspotenzial. Zu diesem Ergebnis kam eine Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte & Touche (www.deloitte.de) und der Handelskammer in Hamburg.

Demnach verzeichneten 66 Prozent der befragten mittelständischen Hamburger Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten einen spürbaren Ausfall ihrer IT-Systeme. 50 Prozent nannten als häufigste Ursache Hard- und Softwarefehler. Bei 25 Prozent waren Virenattacken und Stromausfälle schuld an den Systemausfällen. Fehlbedienung spielte in 10 Prozent der Fälle eine Rolle.

Die meisten Systemausfälle wurden beim E-Mail-Verkehr festgestellt (42 Prozent). Kritische Anwendungen wie ERP-Systeme waren zu 25 Prozent betroffen. Der Rest verteilt sich auf nicht näher spezifizierte IT-Systeme wie Einzelplatzrechner oder Dateiserver. Die Wirtschaftsprüfer nehmen jedoch an, dass viele IT-Ausfälle als "normale Wartungsarbeiten" deklariert werden und die Dunkelziffer damit sehr viel höher liegt.

Mit zwölf Stunden lag die Dauer der durchschnittlichen Ausfallszeit in einem erschreckend hohen Bereich. Nur in seltenen Fällen waren die Unternehmen in der Lage, die Kosten für die IT-Sicherheit und die Schäden durch Systemaus-fälle zu beziffern.

Ulrike Goreßen

Meinung der Redakteurin

Die Unfähigkeit der Unternehmen, die Ausgaben für IT-Sicherheit und mögliche Schäden zu beziffern, liegt laut den Wirtschaftsprüfern daran, dass sie keine einfachen Kosten-Nutzen-Rrechnungen für das Sicherheitsmanagement der IT finden. Prima, dann können die Händler in Kooperation mit den Herstellern genau auf diesen Punkt ihr Serviceangebot ausrichten.

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