Ausgewürfelt

Apple stampft "Cube" ein

05.07.2001
Mit "Erfolglosigkeit" begründet Apple lapidar, die Entscheidung, die Produktion des Würfelrechners "Cube" einzustellen. Angeblich hätten allzu viele sich für den leistungsstärkeren G4-Rechner entschieden, obwohl ihr Auge zuerst auf den publikumswirksamen und ob seines Konzeptes tatsächlich außergewöhnlichen "Cube" gefallen war.

Mit "Erfolglosigkeit" begründet Computerbauer Apple, die Produktion des Würfelrechners "Cube" einzustellen. Angeblich hätten allzu viele sich für den leistungsstärkeren G4-Rechner entschieden, obwohl ihr Auge zuerst auf den publikumswirksamen und ob seines Konzeptes tatsächlich außergewöhnlichen "Cube" gefallen war. Zwar erklärte Apple marketinggerecht, es behalte sich vor, unter nicht näher genannten Umständen womöglich den Würfel wieder auf den Markt zu bringen, doch sei die Wahrscheinlichkeit dafür gering.

"Apple liebt es, Experimente mit einer Reihe von Dingen zu machen", kommentierte Marktforscher Rob Enderle von der Giga Information Group die Entscheidung. "Manche Dinge funktionieren, manche nicht." Der Cube, vor einem Jahr auf den Markt gekommen, hatte einen Geburtsfehler: Er war zu teuer – über 4.000 Mark ohne Monitor - und wurde deshalb in die vermeintlich ohne jede vernünftige Preisvorstellung auskommende Ecke "Designer" geschoben.

Nur: Im Computermarkt sprach damals niemand von Design, sondern allein von Taktfrequenz und Preispunkt. Dabei gingen die durchaus erwähnenswerten Leistungen des Würfels unter – die geniale Lüftung zumal. Da Apple überdies seine Anstrengungen auf den Consumer-Markt konzentrierte und außerdem dabei war, Apple-willige mit der fortwährenden Verzögerung des Betriebssystem MacOS X zu verprellen, blieb dem Würfel nur die Möglichkeit, mit dem anstrengenden und zugleich nichtsnutzigen Gepräge eines Luxusartikels auf sich aufmerksam zu machen.

Die hohen Entwicklungskosten einzuspielen war dem "Cube" damit nicht möglich; Apple blieb auf dem Computerschönling sitzen, wie einst Steven Jobs auf den schwarzen Next-Rechnern. Ein erfreulicher Nebeneffekt ist trotzdem gewiss: Die Restbestände des Cube sind nun günstiger zu haben. Beispielsweise für unter 3.000 Mark bei Gravis.(wl)

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