Auslandsverlagerung bedroht 130.000 deutsche IT-Arbeitsplätze

26.02.2004
130.000 deutsche IT-Arbeitsplätze sieht eine Studie von A.T. Kearney in einem Worst-Case-Szenario durch den Trend bedroht, immer mehr Abteilungen ins günstigere Ausland zu verlagern.

130.000 deutsche IT-Arbeitsplätze sieht eine Studie von A.T. Kearney in einem Worst-Case-Szenario durch den Trend bedroht, immer mehr Abteilungen ins günstigere Ausland zu verlagern.

Man spricht hier neudeutsch von Offshoring (von englisch "offshore", außerhalb der Küstengewässer, ein Begriff der übrigens auch für Steueroasen gebraucht wird).

Die Studie basiert auf eine Befragung von mehr als 40 Unternehmen aller Größenordnungen und Branchen. A.T. Kearney geht davon aus, dass der Offshore-Anteil an deutschen IT-Budgets und und Arbeitsplätzen in den nächsten drei Jahren von jetzt unter fünf auf rund 20 Prozent anwachsen wird.

"Wenn hier die Politik und die Industrie sowie Forschung und Ausbildung nicht gegensteuern, wird dies einen Verlust von über 130.000 Arbeitsplätzen allein im Bereich Software und IT-Services zur Folge haben", zitiert ComputerPartner-Schwesterzeitschrift Computerwoche Dirk Buchta, Leiter der betreffenden Studie mit dem Titel "IT-Offshoring und Implikationen für den Standort Deutschland".

Bei nicht IT-spezifischen Berufen könnten durch die EU-Osterweiterung ab 1. Mai 2004 laut A.T. Kearney durch Offshoring noch einmal rund 100.000 Arbeitsplätze wegfallen.

Da der Trend zum Offshoring unausweichlich sei, können die Auswirkungen für deutsche IT-Dienstleister laut A.T. Kearney nur dadurch abgemildert werden, dass sie sich als Mittler zwischen den Unternehmern und den Offshore-Anbietern positionieren und sich weiter spezialisieren.

Darüber hinaus fordern die Management-Berater aus Düsseldorf eine Neuausrichtung der Lerninhalte an den Hochschulen, da rein auf Programmierung ausgelegte Informatiker in Deutschland künftig immer weniger gebraucht würden. (kh)

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