Auslaufmodell fester Arbeitsplatz

Ina Hönicke ist freie Journalistin in München.
Stefanie Arnold, Capgemini: 'Die Zusammenarbeit in virtuellen Teams erfordert Disziplin und effektives Kommunizieren.'
Stefanie Arnold, Capgemini: 'Die Zusammenarbeit in virtuellen Teams erfordert Disziplin und effektives Kommunizieren.'

Stefanie Arnold, Leiterin des Change-Management-Beratungsteams bei Capgemini, lebt ein typisch elektronisches Nomadenleben. Drei Tage in der Woche arbeitet sie bei einem Kunden in der Nähe von Köln, die restlichen zwei Tage reist sie von einem Kunden zum nächsten, um Workshops zu moderieren, Angebote zu unterbreiten oder sich mit ihren Kollegen abzustimmen. "Für die erfolgreiche Arbeit in virtuellen Teams ist es entscheidend, effektiv virtuell zu kommunizieren und ein angepasstes Projekt-Management anzuwenden. Denn diese Art von Zusammenarbeit erfordert Disziplin." Unternehmen, bei denen virtuelle Projekte gang und gäbe sind, verfügten über ein Open-Resource-Programm verfügen, in dem diejenigen Führungskräfte und Mitarbeiter gefördert würden, die für virtuelle Teams in Frage kämen. Vorgabe für die Beteiligten sei es, alle vier Jahre ihren Platz im Unternehmen zu wechseln und nur jeweils ein Jahr in einem Projekt mitzuarbeiten. Arnold: "Diese Experten sind flexibel und fit, wenn es darum geht, in andere Projekte oder auch Länder zu wechseln - kurzum, sie sind die virtuellen Mitarbeiter der Zukunft."

Skeptische Manager

Interessanterweise scheinen viele Beschäftigte die Möglichkeit, zum Arbeiten nicht an ihrem Schreibtisch sitzen zu müssen, weitaus positiver zu sehen als ihre Chefs. Laut einer vom Softwareanbieter Citrix beauftragten europaweiten Studie von Coleman Parkes nutzen Manager die mobile IT deutlich weniger als ihre Mitarbeiter. Aber nicht nur das: Im Gegensatz zu den befragten Beschäftigten sind die Entscheider vom Nutzen des mobilen Arbeitens noch nicht überzeugt. So glauben nur 39 Prozent der Führungskräfte, dass mobiles Arbeiten Effektivität und Effizienz deutlich steigert. Durch den Einsatz mobiler Technik erwartet nur jeder Dritte zum Beispiel kürzere Antwortzeiten gegenüber Kunden. Die restliche Belegschaft gibt dem mobilen Arbeiten wesentlich bessere Noten. Zwei Drittel der Befragten glauben an die Steigerung der Produktivität, wenn die Angestellten auch von unterwegs aus arbeiten können.

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