Auspacken, einstecken, lossurfen: der "Out of the Box"-Hotspot

12.06.2003
Die Sofa Networks GmbH bietet Hotspot-Betreibern vorkonfigurierte WLAN- oderBluetooth-Access-Router an. Vertriebspartner von Sofa Networks können durch die Vermittlung solcher Access-Point-Standorte Geld verdienen und sind außerdem an den Folgeeinnahmen aus dem Hotspot-Betrieb beteiligt.

Ob am Flughafen, im Biergarten oder im Waschsalon: Betreiber, die etwas auf sich halten, bieten ihren Kunden einen Funk-Hotspot an. Diesen Trend hat auch die Sofa Networks GmbH erkannt, die ihren Kunden verspricht, eine "schlüsselfertige Komplettlösung" in Form eines vollständig konfigurierten Wireless-LAN-Access-Routers nach dem IEEE-802.11b-Standard zu liefern. Die einzige Voraussetzung, die der Hotspot-Betreiber mitbringen muss, ist ein funktionierender T-DSL Basisanschluss. Nach dem Einstecken der "Sofabox" in den T-DSL-Splitter und dem Verbinden mit dem Stromnetz sei der drahtlose Internetzugang fertig eingerichtet, so der Hersteller.

Endkunden, die über einen der Standorte ein Prepaid-Ticket erwerben, müssen ihren Account bei Sofanet einmalig per SMS oder SSL verifizieren und können ihr Ticket dann, ähnlich einer Prepaid-Karte für Handys, jederzeit wieder aufladen. Zur sicheren Verschlüsselung soll in Kürze ein VPN-Service zur Verfügung stehen.

Die "Sofa Companions" - so nennt Sofa Networks seine Vertriebspartner - haben mit Konfiguration und Installation des Access Points nichts zu tun. Der Partner erhält ab dem zweiten Vertragsabschluss eine Provision und ist zusätzlich am fortlaufenden Endkundenumsatz beteiligt, solange der vermittelte Hotspot besteht. Warum Fachhändler erst ab der zweiten Vermittlung eine Provision erhalten, erklärt Pierre Kerchner, Gründer und Geschäftsführer der Sofa Networks GmbH, wie folgt: "Wir wollen nicht, dass sich Kunden durch eine angebliche Vermittlung ihren Hotspot finanzieren."

Derzeit stellt der Anbieter zwei Modelle zur Verfügung: die "Lobby-Edition" für Hotels und Konferenzzentren und die "Coffeebar-Edition" für Cafés, Bistros oder Bars (siehe Kasten). Der Fachhandelspartner erhält für deren Vermittlung zwischen 120 und 200 Euro plus zehn Prozent des fortlaufenden Umsatzes, die über den Prepaid-Ticketverkauf am jeweiligen Standort getätigt werden. "Diese fortlaufenden Provisionen werden wir halbjährlich oder jährlich an die Fachhändler auszahlen", plant der Geschäftsführer.

Schade ist, dass auch für Fachhändler die telefonische Kontaktaufnahme derzeit nur über eine Telefonhotline für 0,12 Euro pro Minute möglich ist. "Darüber haben wir uns noch gar keine Gedanken gemacht, da wir die bestehenden Kunden bisher aus eigener Kraft akquiriert haben", erklärt Kerchner. Sofa Networks wolle sich aber um eine "normale" Festnetznummer bemühen. Bis dahin könnten sich Fachhändler über das Kontaktformular auf der Homepage des Anbieters melden. "Wir rufen dann in jedem Fall zurück", verspricht der Firmenchef.

www.sofanet.de

ComputerPartner-Meinung

Die Vermittlung von Hotspots mit anschließender Beteiligung an den Folgeeinnahmen ist für den Fachhandel eine gute Einnahmequelle. Zumal der Aufwand relativ gering ist. Was die Zusammenarbeit mit dem Fachhandel angeht, muss der Hersteller allerdings noch etwas dazulernen. Wer ruft schon bei einer gebührenpflichtigen Nummer an, um mit einem Partner ins Geschäft zu kommen? (bw)

Zwei alternative Sofanet-Hotspots

Die Sofa Networks GmbH bietet zwei Varianten ihrer Hotspots an. Voraussetzung für den Betrieb ist bei beiden Modellen ein T-DSL-Basisanschluss beim Betreiber. Die "Lobby Edition" ist vorwiegend für Hotels und Konferenzzentren gedacht und zu einem Preis von 870 Euro erhältlich. Zusätzlich fallen für den Hotspot-Betreiber monatlich ab 66 Euro pauschal für den IP-Datenverkehr sowie den Support durch Sofanet an. Die "Coffeebar Edition" kostet 462 Euro plus eine monatliche Pauschale ab 39 Euro.

Der Standortbetreiber erhält 50 Prozent der Umsätze, die durch den Ticketverkauf vor Ort erzielt werden.

Internetnutzer, die sich ein Coffeebar-Ticket bei einem Hotspot-Betreiber kaufen, können für 15 Euro zehn Stunden lang surfen. Das gekaufte Kontingent ist ab der ersten Nutzung ein Jahr gültig und kann an allen Hotspots der Coffeebar-Edition verbraucht werden. Die Lobby-Tickets gelten einen ganzen Tag für 10 Euro, verfallen aber nach Ablauf der 24 Stunden. (bw)

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