Ausstieg aus Retail: "Kostendeckende Produktion kaum noch möglich"

11.06.2007

Konica-Minolta hat sich aus dem Retail-Geschäft zurückgezogen. Was sind die Gründe für diese Entscheidung?

Grethe: Unser Rückzug aus dem Retail-Markt liegt im starken Marktpreisverfall im Einstiegssegment der Farblaserdrucker. Wir können in diesem Segment nur noch schwer kostendeckend produzieren. Zudem ist das Druckvolumen im Privatkunden-Einstiegssegment von großen zeitlichen Schwankungen gekennzeichnet und verläuft im Gegensatz zum B2B-Bereich diskontinuierlich.

Das heißt, im Retail-Geschäft lässt sich kein Geld verdienen?

Grethe: Das Folgegeschäft mit Verbrauchsmaterial ist sehr gering und zudem oft stark verzögert. Bei einer Mischkalkulation aus Hardwarepreis und Nachfolgegeschäft hat sich daher unsere Perspektive auf dieses Retail-Geschäftsmodell verändert. Sicher keine leichte Entscheidung - denn durch die stark wachsende Nachfrage im Farblaserdrucker-Einstiegssegment belegten wir laut GfK sowohl beim Umsatz als auch bei den verkauften Stückzahlen Platz zwei im Markt. Natürlich schmerzen die Umsatzverluste mit unserem Rückzug aus diesem Privatkundengeschäft, wir haben allerdings keine massiven Gewinneinbußen hinnehmen müssen.

Was bedeutet die Entscheidung für Händler?

Grethe: Mit dem Abschied vom klassischen Retail wenden wir uns in Zukunft konsequent den Business-Retailern zu. Zudem fokussieren wir uns bereits seit zwölf Monaten erfolgreich auf das B2B- Geschäft mit mittelständischen und großen Unternehmen. Von den Stückzahlen her haben wir im vergangenen Jahr zwar Marktanteile eingebüßt, der Umsatz hat aber in Relation wenig darunter gelitten. Vorteilhaft war hier für uns die konsequente Ausrichtung unserer Sales- und Marketingaktivitäten und des Produktportfolios auf das B2B-Segment. Besonders hohe Nachfrage hatten wir bei Farbdruckern im C3-Segment mit über 20 Seiten. BB

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