Autofahrerstudie: Handy-Telefonieren schlimmer als betrunken fahren

03.07.2006
Betrunkene am Steuer fahren zwar aggressiver, aber Handy-Telefonierer sind tendenziell mehr abgelenkt und bauen daher mehr Unfälle, ergab eine Studie anhand von Simulationstests der University of Utah.

Betrunkene am Steuer fahren zwar aggressiver, aber Handy-Telefonierer sind tendenziell mehr abgelenkt und bauen daher mehr Unfälle, ergab eine Studie anhand von Simulationstests der University of Utah.

Zwei Psychologieprofessoren der Universität Utah haben 40 Versuchspersonen einem Simulationstest unterzogen. Manche wurden abgelenkt, andere wurden mit Screwdrivers (Vodka-Orange) auf 0,8 Promille gebracht, wieder andere sollten mit dem Handy am Steuer telefonieren. Somit wurden sie mit dem Fahrsimulator "PatrolSim" 24 Meilen auf einen zweispuren Highway geschickt.

Das Ergebnis war, dass die Handy-Nutzer drei Unfälle bauten, die Alkoholisierten hingegen ürberraschenderweise keinen einzigen. Der Bremsweg der Handynutzer war mit 849 ms (Millisekunden) wesentlich länger als der Schnitt von 777 ms. Die Betrunkenen wichen dagegen kaum vom Schnitt ab. Sie fuhren aber 2,5 m näher auf als die Handy-Telefonierer.

Wer hat sich nicht schon über andere Verkehrsteilnehmer geärgert, die während der Fahrt plötzlich langsamer werden, weil sie mit dem Handy telefonieren, oder schlimmer noch, vor dem Beifahrersitz erst danach suchen müssen? Mancher würde sich daher wohl wünschen, dass das freihändige Telefonieren am Steuer nach Ergebnissen der US-Studie noch härter bestraft wird als bisher.

Was die Studie allerdings schuldig blieb, ist das Unfallrisiko bei betrunkenen Handy-Telefonierern am Steuer. Fraglich ist laut dem Online-Newsservice Tom's Hardware Guide auch, ob Simulationstests am Computer wirklich die Reaktion im normalen Straßenverkehr widerspiegeln können. (kh)

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