Avnet: Feintuning interner Strukturen

08.04.2004
Nach der Einführung des neuen Geschäftsbereichs Avnet Technology Solution, zu dem auch Partner Solutions und die Ex-Applied-Computing gehören, steht jetzt Prozess- und Portfoliooptimierung auf dem Programm. Von ComputerPartner-Redakteurin Cornelia Hefer

Bereits im vergangenen Jahr kündigte Avnet eine breit angelegte, interne Reorganisation an. Davon betroffen waren Umstellungen in den Bereichen Logistik und IT-Systeme sowie die Geschäftseinheiten Partner Solutions und Applied Computing.

Aus Kostengründen gliederte der Distributor diese beiden Units 2003 in die neue Einheit "Avnet Technology Solutions" ein (siehe Grafik). Zur Cebit - um die Verwirrung komplett zu machen - änderte das Unternehmen nochmals den Namen für die ehemalige Applied Computing in "Visual + Data Solutions".

Zur Erinnerung: Dieser Geschäftsbereich - Visual + Data Solutions - vermarktet exklusiv die Eizo-Produkte und distribuiert indirekt europaweit Thin-Clients, Storage- und Network/Security-Produkte.

Die Europaverantwortung für diese Business-Unit liegt nach wie vor bei Gerhard Hundt, der gleichzeitig Geschäftsführer der in Deutschland in einer GmbH zusammengeführten Bereiche Partner Solutions in Stuttgart und der neuen Visual + Data Solutions in Nettetal ist.

Unter die im vergangenen Jahr angekündigten Reorganisationsmaßnahmen fiel auch der Umzug der Logistik von Nettetal ins belgische Tongeren, wo Avnet in seinem Zentrallager seine europäischen Logistikstrukturen Schritt für Schritt zentralisiert.

"Der Umzug ist erledigt, alles ist reibungslos gelaufen. Ich bin sicher, unsere Partner haben davon gar nichts gemerkt", sagte Hundt gegenüber ComputerPartner.

Die zweite Herausforderung, die Avnet im laufenden Geschäftsjahr (Ende 30. Juni) noch bevorsteht, ist die Umstellung auf SAP. "Alle Bereiche sollen ab 1. Juli auf einem System laufen", gibt Hundt vor.

Ein anderes erklärtes Ziel des Managers lautet: "Wir müssen unser Angebot stärken. Als Fokus-Bereich haben wir Storage definiert. Wir werden unser Portfolio konsolidieren und führen dazu bereits Gespräche mit weiteren Herstellern", kündigt Hundt an.

Und von zwei neuen Distributionsverträgen verspricht sich der Manager einiges: Avnet hat ein europaweites Vertriebsabkommen mit dem Hersteller VXL, Anbieter von Thin Clients und Windows-basierten Terminals, abgeschlossen. "Innerhalb von nur sechs Monaten haben sich die Thin Clients zum Megaseller entwickelt", erklärt der Geschäftsführer und ergänzt, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis - die Geräte kosten den Endkunden 199 Euro - dafür verantwortlich sei. Hundt will mit den Produkten von VXL in erster Linie "neue Kundensegmente adressieren". Ebenfalls "viel versprechend" sei für Avnet der neue Distributionsvertrag mit Thin Print, Anbieter von mobilen Druckerlösungen. "Der Hersteller trifft mit seinem Angebot den aktuellen Bedarf - sprich: den Trend zu deutlich mehr Mobilität - an der Endkundenfront", führt Hundt aus.

Des Weiteren steht bei dem US-Unternehmen die Expansion in Osteuropa auf dem Programm: "Der Bereich Partner Solution ist bereits in Ländern wie Ungarn, Polen oder Slowenien vertreten. Damit sind bestimmte Strukturen wie zum Beispiel die Logistik schon implementiert. Und das wollen wir jetzt sowohl für den Eizo-Vertrieb als auch für den Bereich Visual + Data nutzen", erklärte Hundt dazu.

Meinung der Redakteurin

Bis zum 1. Juli 2004 wird Avnet in Europa noch damit beschäftigt sein, seine internen Strukturen und Prozesse den aktuellen Marktbedingungen und gesunkenen Margen anzupassen. Was dem Unternehmen gut täte, wäre, die Firmentransparenz für Partner und Lieferanten zu erhöhen.

Zur Startseite