Back- und Frontoffice unter einheitlicher Systemarchitektur

18.10.2001
Mit ihrer aktuellen Produktgeneration "P2plus" schafft die AP AG den Schulterschluss zwischen Back- und Frontoffice in einer Suite. Unternehmen, die nicht durchgehend auf eine Microsoft-Infrastruktur setzen, müssen aber Anpassungen vornehmen.

Best-of-Breed-Anbieter im mittelständischen Softwaremarkt für Customer-Relationship-Management gehen schweren Zeiten entgegen: "ERP-Hersteller mit CRM-Funktionalität haben die besseren Chancen in diesem Segment", betont Wolfgang Martin, Research Fellow bei der Metagroup. Und Jim Sheperd, Senior Vice President beim Beratungsunternehmen AMR Research, prognostiziert, was die Kunden künftig erwarten: "Hersteller von betriebswirtschaftlicher Standardsoftware müssen CRM als Teil ihres Kernproduktes anbieten."

ERP und CRM in einem

Die AP Automation + Productivity AG aus Karlsruhe erfüllt mit ihrer Produktgeneration "P2plus" in der seit Anfang diesen Monats verfügbaren Version 3.5 diese Anforderungen bereits heute. Mit der modular aufgebauten Softwaresuite erhalten Unternehmen Zugang zu Lösungen wie Customer-Relationship- (CRM) oder Supply-Chain-Management (SCM). P2plus integriert diese erweiterten Funktionen - inklusive der klassischen ERP-Features (Enterprise Resource Planning) wie Auftragsabwicklung und Fertigungsplanung - in einer einheitlichen Systemstruktur auf Basis von Microsoft Dotnet und der Webtechnologien XML (Extensible Markup Language) und Soap (Single Object Access Protocol).

Komplett für 100.000 Mark

Eine typische Komplettinstallation von P2plus kostet laut Andreas Finger, Produktmarketing-Manager bei AP, rund 100.000 Mark. Anwender können dafür einen Webshop für ihre Produkte im Internet erstellen, ihre Lieferkette mit SCM integrieren und mittels CRM-Funktionalität auch ihre Kunden stärker an sich binden.

Über ein Intranet lassen sich zusätzlich alle im Unternehmen vorhandenen Informationen nutzen. Erstellte Dokumente strukturiert das Workflow- und Dokumentenmanagement des P2plus-Intranet automatisch über das Web-Storage-System des Microsoft-Exchange-2000-Servers und legt sie systematisch ab.

Portal ermöglicht individuellen Webeinstieg

Das System der AP AG ermöglicht somit speziell mittelständischen Unternehmen den Einstieg ins E-Business, die in der Regel nicht über das Know-how verfügen, Einzellösungen zu integrieren, und die vielfältigen Funktionen der Best-of-Breed-Anbieter nicht benötigen.

Benutzer können mit P2plus außerdem persönliche Portale erstellen. Jeder Anwender erhält so eine an seine individuellen Bedürfnissen anpassbare Einstiegseite in das Internet. Dort kann er die für ihn wichtigsten Funktionen der ERP-Software zusammen mit Intranet-Features wie beispielsweise seiner Mailbox, einem schwarzen Brett oder dem Telefonverzeichnis über Niederlassungsgrenzen hinweg arrangieren.

Allerdings bietet die mit Microsoft groß gewordene AP für ihre Softwaresuite nur den SQL-Server der Redmonder als Datenbank an. Das Zusammenspiel der beispielsweise in einer Lieferkette eingebunden Datenbanksoftware anderer Hersteller wie Oracle und IBM kann somit nicht "Out of the box" angeboten werden. Finger sieht darin jedoch keine Probleme: "Am einfachsten ist es, wenn alle SQL haben. Wir können den Datenaustausch aber auch mit anderen Systemen ermöglichen."

Kurzentschlossene VARs haben die Möglichkeit, P2plus auf der Systems in Halle A4, Stand A4.455, unter die Lupe zu nehmen.

Indirekter Vertrieb ist noch ausbaufähig

Die AP AG betreut gemeinsam mit ihren Tochterunternehmen in Österreich und der Schweiz sowie einem Netz von Vertriebspartnern 1.500 mittelständische Unternehmen. Der indirekte Vertrieb realisiert bislang aber nur 30 Prozent des Umsatzes vor allem im westdeutschen Raum.

www.ap-ag.com

ComputerPartner Meinung:

Der Satz "Wer alles macht, macht nichts richtig" stimmt oft nicht. Mit P2plus verfolgt die AP AG einen ganzheitlichen Ansatz, der vor allem mittelständischen Unternehmen einen kostengünstigen Einstieg in das E-Business ermöglicht. Grund: Schnittstellen für die einzelnen Disziplinen wie ERP, SCM und CRM müssen nicht programmiert werden. Die dafür üblicherweise entstehenden hohen Kosten fallen weg. Schwierig wird es aber, wenn heterogene Software neuer Kunden oder neuer Lieferanten eingebunden werden muss. Anpassungen sind dann unumgänglich. (hei)

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