Baden-Württemberg genehmigt Bürgschaften für Heidelberger Druck

10.06.2009
FRANKFURT (Dow Jones)--Das Bundesland Baden-Württemberg bürgt für Kredite der finanziell angeschlagenen Heidelberger Druckmaschinen AG. Heidelberger Druck erhalte für einen 550 Mio EUR umfassenden Betriebsmittelkredit eine Landesbürgschaft im Umfang von 229,02 Mio EUR, teilte der Landtag von Baden-Württemberg am Dienstagabend nach einer Sitzung des Wirtschaftsausschusses mit. Damit steht den staatlichen Hilfen für den weltgrößten Hersteller von Bogendruckmaschinen nichts mehr im Wege, die politischen Hürden sind genommen.

FRANKFURT (Dow Jones)--Das Bundesland Baden-Württemberg bürgt für Kredite der finanziell angeschlagenen Heidelberger Druckmaschinen AG. Heidelberger Druck erhalte für einen 550 Mio EUR umfassenden Betriebsmittelkredit eine Landesbürgschaft im Umfang von 229,02 Mio EUR, teilte der Landtag von Baden-Württemberg am Dienstagabend nach einer Sitzung des Wirtschaftsausschusses mit. Damit steht den staatlichen Hilfen für den weltgrößten Hersteller von Bogendruckmaschinen nichts mehr im Wege, die politischen Hürden sind genommen.

Der Wirtschaftsausschuss des Landtags stimmte der Finanzhilfe "nach intensiver Beratung" bei zwei Gegenstimmen mit großer Mehrheit zu. "Mit dieser Bundes-/Landesbürgschaft wird dem Unternehmen die Möglichkeit eingeräumt, die Finanz- und Wirtschaftskrise zu überstehen, langfristig die Weltmarktführerschaft im Bogenoffset-Druckmaschinenbereich aufrecht zu erhalten und die Arbeitsplätze an den vier Standorten in Baden-Württemberg zu sichern", erklärte Veronika Netzhammer, Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses.

Am Vortag waren auf der Bilanzpressekonferenz der Heidelberger Druckmaschinen AG erstmals Details zu den angefragten staatlichen Finanzhilfen bekannt geworden. Der MDAX-Konzern beantragte bei der staatlichen Förderbank KfW einen Kredit über 300 Mio EUR und daneben Garantien für einen Kredit von 550 Mio EUR, wobei der Verbürgungsgrad bei 90% liegt. Das Gesamtvolumen der beantragten Finanzhilfen liegt damit bei rund 800 Mio EUR.

Die Garantien stellen der Bund sowie die Länder Baden-Württemberg und Brandenburg, in denen der Druckmaschinenhersteller Standorte betreibt. Knapp 46% der Bürgschaften übernimmt nach Angaben des baden-württembergischen Wirtschaftsausschusses der Bund und - entsprechend der Mitarbeiterzahlen in den Ländern - Baden-Württemberg knapp 42% sowie Brandenburg 2,7%.

Der Bund hatte sich bereits Ende Mai positiv zu den Anfragen geäußert, die Zustimmung der Länder stand noch aus. Vorstandsvorsitzender Bernhard Schreier zeigte sich bereits am Vortag optimistisch das es zu einer Lösung kommt. Der Manager sagte aber, es könne bis August dauern, bis die Verträge unterzeichnet seien und endgültige Rechtssicherheit herrsche.

Die Wirtschaftskrise haben dem weltgrößten Hersteller von Bogendruckmaschinen nicht nur herbe Verluste, sondern auch für Liquiditätsprobleme beschert. So fiel der Free-Cashflow der Heidelberger Druckmaschinen AG im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008/09 auf minus 201 (plus 215) Mio EUR. Die Summe der Passiva in der Bilanz der Heidelberger belief sich damit per Ende März auf gut 3,2 Mrd EUR, alleine die Finanzverbindlichkeiten stiegen auf 760 (2007/08: 544) Mio EUR. Für 2009/10 rechnet das Management mit einem erneut negativen freien Cashflow und steigenden Finanzverbindlichkeiten.

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