Multimedia-Prozessor

Bald Videobearbeitung am Handy möglich

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Das irische Unternehmen Movidia hat einen leistungsstarken Handychip entwickelt, der genügend Grafikleistung liefert, um Videos direkt am Mobiltelefon bearbeiten zu können.

Das irische Unternehmen Movidia hat einen leistungsstarken Handychip entwickelt, der genügend Grafikleistung liefert, um Videos direkt am Mobiltelefon bearbeiten zu können. Der "MA1110" getaufte Multimediaprozessor ermöglicht die Postproduktion von selbst gedrehten Clips und ist dabei sparsam genug, um den Handyakku nicht leerzusaugen. "Im Web-2.0-Zeitalter bringen Hersteller laufend so genannte Facebook-Handys auf den Markt, die den Upload von Fotos und Videos vereinfachen sollen. Allerdings war es bislang mit keinem Gerät möglich, die Inhalte direkt am Handy nachzubearbeiten", erläutert Unternehmenschef Sean Mitchell. Mit dem nun angekündigten Chip will der CEO diese Marktlücke schließen.

Anstatt Videos auf den PC oder Mac zu laden, um sie für den Upload vorzubereiten, sollen diese Arbeiten künftig am Handy selbst passieren. Der Chip führt dabei die gewünschten Aufgaben in Echtzeit durch und bietet Funktionen, die bisher dem Rechner vorbehalten waren - darunter Bildstabilisierung, Super-Resolution-Zoom, Zeitlupe und Farbkorrektur. Mit Movidias Grafikchip könne der Anwender alle nötigen Schritte bis zur Videoveröffentlichung auf seinem Mobiltelefon machen und auf den PC dabei völlig verzichten.

"Berichte von Sportveranstaltungen, Videos von Hochzeiten, Partys oder aus dem Urlaub können aufgenommen, angesehen sowie in kürzester Zeit bearbeitet und veröffentlicht werden", so Mitchell. Genauere technische Details wollen die Entwickler auf dem Mobile World Congress bekannt geben, der im Februar in Barcelona stattfindet. Derzeit ist das Unternehmen noch auf der Suche nach Partnerfirmen, die den Chip in Mobiltelefone einbauen wollen. Die ersten Musterchips will man im Sommer ausliefern, die Massenproduktion soll schließlich in der zweiten Jahreshälfte starten. Mitchell geht davon aus, dass erste Produkte im kommenden Jahr den Massenmarkt erreichen werden.

Movidia ist eine reine Entwicklungsfirma ohne eigene Produktion. Gegründet wurde das Unternehmen 2005, als Mitchell noch Forscher am Trinity College in Dublin war. Ziel des Firmengründers war es, leistungsfähige Chips zu entwickeln, die in mobilen, akkubetriebenen Endgeräten der nächsten Generation zum Einsatz kommen sollen und dort aufwendige Grafikberechnungen durchführen können. Erst im Oktober 2008 hat Movidia von internationalen Investoren Risikokapital in der Höhe von 14 Mio. Dollar erhalten. (pte/haf)

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