In Krisenzeiten ist besondere Vorsicht angebracht

Bankkredit - Lebensretter oder Todesengel?

09.03.2009
Wenn Umsätze zurückgehen, sehen viel Firmen den Gang zur Bank als letzten Ausweg zur Geldbeschaffung - und geraten vom Regen in die Traufe. Wie Sie das verhindern können, zeigt Dr. Johannes Fiala.

Bund und Länder unterstützen die Wirtschaft durch zahlreiche Angebote zur Kreditverbilligung bzw. zur Verbesserung der Bonität durch staatliche Bürgschaften. Beispielhaft seien aus diesem Bereich die Kreditangebote der KfW, der Gesellschaft für Unternehmensberatung & Mikrofinanzierung und der weiteren Förderprogramme (zum Beispiel LfA Förderbank Bayern) genannt. Die oft komplexen Bedingungen sollten genau studiert werden - einige Unternehmensberater unterstützen den Unternehmer bei der Suche und Auswahl nach aktuellen Programmen.

Staatliche Hilfe durch die Hausbank?

Zumeist muss der Antrag gestellt werden, bevor das Unternehmen für die zu finanzierenden Investitionen eine Bestellung aufgegeben hat. Zumeist erfolgt die Abwicklung über die Hausbank, die dafür dann üblicherweise Verwaltungskosten in Höhe von 0,5 Prozent erhält. Dies ist kein großer Anreiz, sodass es immer wieder vorkommt, dass die Hausbank keine rechte Freude an diesen Angeboten und deren Bearbeitung hat. Es gab auch bereits Fälle, in denen die Anträge einfach bei der Hausbank liegen geblieben sind - derweil erfolgte eine Zwischenfinanzierung gegen exorbitant hohe Zinsen. Auf diesem Felde muss der Unternehmer seine Bank auf Schritt und Tritt kontrollieren, wenn alles reibungslos klappen soll.

Eigenkapital verstärken!

Erkennt ein Kreditinstitut, dass sich die Bonität verschlechtert habe, werden schlagartig die Kreditzinsen erhöht. Nur ganz wenige freie Sachverständige besitzen hier die Kompetenz, dies im Detail überprüfen zu können, denn bisweilen geschieht dies absolut willkürlich.

Die eigene Bonität zu verstärken ist über die Gewinnung neuer Anleger möglich: Sie können aus dem sozialen Umfeld stammen, aber auch professionell über die Platzierung von "Mezzanine-Kapital" gewonnen werden: Dabei handelt es sich im Kern um "stille" Beteiligungen am Unternehmen, die Anlegern angeboten werden. In der Regel lohnt sich hier eine Konzeption erst ab siebenstelligen Beträgen. Bisweilen versuchen Unternehmer auch eine Verstärkung der Eigenkapitalbasis über Beteiligungen von Venture-Capital- bzw. Private-Equity-Unternehmen zu erreichen: Je nach Vertragsgestaltung kann dies jedoch am Ende auch genau das Gegenteil bewirken - das Unternehmen wird mit zusätzlichen Schulden belastet, also regelrecht, damit das Beteiligungsunternehmen seinen möglichst hohen Profit erreicht.

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