BBC sperrt Blackberry-Nutzung für leitende Angestellte

28.10.2005
Für negative Schlagzeilen muss Blackberry-Anbieter RIM (Research in Motion) derzeit nicht viel tun: Dafür sorgen Anwender. Gerade die britsiche BBC

Für negative Schlagzeilen muss Blackberry-Anbieter RIM (Research in Motion) derzeit nicht viel tun: Dafür sorgen Anwender. Gerade hat der staatliche britische TV- und Rundfunksender BBC den Blackberry-Dienst für rund 300 leitende Angestellten gesperrt. Der Grund: Der Email-Dienst hat Irrläufer an die falschen Adressen versandt.

Das Ausmaß des Problems ist nicht klar, doch es geht nicht um komplette Nachrichten, die seit letzter Woche an die falschen Adressen geschickt wurden, sondern nur um Fragmente einzelner Mails. Diese wurden nicht an BBC-Mitarbeiter, sondern an andere Blackberry-Nutzer im Haus verschickt.

Research in Motion hat das Vorkommnis laut dem amerikanischen IT-Nachrichtendienst "Silicon.com" bestätigt, ebenso BBCs Dienstleister, die Siemens-Tochter Siemens Business Services (SBS).

RIM erklärte, es handle sich um einen ungewöhnlichen Bug, der allein den Service Pack Version 4.02 des BlackBerry Enterprise Servers betreffe. Das Problem sei bereits "gefixt". Auch die SBS erklärte, sie habe, zusammen mit RIM, das Problem "am 22. Oktober" behoben.

Sicherheitsprobleme mit den Blackberrys haben in letzter Zeit mehrere Anwender, darunter Autohersteller Audi, mokiert. Das Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik hat in einem internen Bericht die Sicherheit der Mails in Frage gestellt, ruderte aber in einer Erklärung, die es gemeinsam mit RIM verfasste, zurück: "Das BSI bestätigte, dass es bislang keine formelle und fundierte Evaluierung der Blackberry-Lösung seitens des BSI gebe und daher das BSI auch keine Empfehlungen oder Warnungen zur Nutzung, der auf dem Markt erhältlichen mobilen Email- Push- Dienste geben kann.

Dennoch hat RIM das Fraunhofer-Institut beauftragt, eine "umfassende Sicherheitsbewertung" des Blackberrys zu erstellen. Die Untersuchung soll in zwei bis drei Monaten fertig sein. RIM zählt weltweit rund drei Millionen Blackberrys-Benutzer. (wl)

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