Profitabilität stimmt

Bechtle legt schwach zu und warnt

14.11.2008
Der Systemhausriese Bechtle hat im dritten Quartal nur leicht zugelegt und revidiert offensichtlich seine eigenen Umsatzerwartungen.

Bechtle hat im abgeschlossenen dritten Quartal 2008 den Umsatz um enttäuschende 2,6 Millionen Euro auf 345,4 erhöht. Das Ergebnis vor Steuern erhöhte das größte Systemhaus mit deutschen Sitz um 700.000 Euro auf 17,8 Millionen Euro. Kumuliert auf die ersten neun Monate 2008 sieht es aber rosiger aus: Der Umsatz stiegt in dieser Rechnung im Vergleich zum Vorjahr um 5,4 Prozent auf eine Milliarde Euro, der Überschuss stieg um 16,4 Prozent auf 30,5 Millionen Euro.

Bechtle schraubt offensichtlich die eigene Umsatzerwartung zurück.
Bechtle schraubt offensichtlich die eigene Umsatzerwartung zurück.

Bechtle bewertet das Ergebnis mit Blick auf das derzeitige schlechte Wirtschaftsklima positiv: "Mit dem bisherigen Geschäftsverlauf und den erreichten Ergebnissen in unserem Jubiläumsjahr können wir sehr zufrieden sein. Insbesondere vor dem Hintergrund der Finanzmarktkrise und der derzeitigen konjunkturellen Entwicklung ist das ein sehr respektables Ergebnis", so der Vorstandsvorsitzende Ralf Klenk.

So hätten sich die konjunkturellen Rahmenbedingungen in den letzten Monaten zunehmend verschlechtert. Das Unternehmensziel für das Geschäftsjahr 2008 von 1,5 Milliarden Euro gibt Bechtle nun offensichtlich auf: "Die 1,5 Milliarden Euro sind unwahrscheinlich", so ein Sprecher am heutigen Freitag gegenüber der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.

Klenk gibt sich selbstbewusst, was die eigene EBT-Prognose angeht - hält an den angekündigten 60 Millionen Euro fest. "Ganz bewusst messen wir dem Ertrag nun eine höhere Bedeutung als dem Umsatz bei. Gerade wirtschaftlich schwierige Zeiten bieten für finanziell solide aufgestellte Unternehmen auch Chancen. In der Vergangenheit hat Bechtle mehr als einmal bewiesen, dass wir sich bietende Gelegenheiten, zum Beispiel für Akquisitionen, beherzt wahrnehmen, wenn es der strategischen Entwicklung des Unternehmens dient. Das wird auch zukünftig so sein", so der Manager.

Das bewies Bechtle auch im abgelaufenen dritten Quartal: Hier hatte Bechtle drei Systemhäuser übernommen, von Januar bis September waren es derer fünf. Insgesamt nahm der Konzern in diesem Jahr für Akquisitionen aber nur eine überschaubare Summe von sieben Millionen Euro in die Hand.

Entscheidend für die Entwicklung in den für Bechtle traditionell gewichtigen verbleibenden Wochen des Geschäftsjahrs 2008 sei, wie sich "die wirtschaftliche Eintrübung in der Realwirtschaft infolge der Finanzmarktkrise nun auf die IT-Nachfrage" auswirke, so das Unternehmen. (aro)

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