Bechtle revidiert Umsatzprognose

27.11.2006
Die Bechtle AG hat zwar mit Blick auf das Jahresergebnis ihre Umsatzerwartungen zurückgeschraubt, gibt sich aber trotz rückläufigem Systemhausgeschäfts mit dem bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres "durchaus zufrieden."

Von Alexander Roth

2006 sollte das „Jahr der Konsolidierung“ für Bechtle werden, wie Vorstandschef Ralf Klenk zu Beginn des Jahres betonte. Die Bilanz kurz vor Jahresende zeigt: Klenk wird Recht behalten.

Anders als in den vergangenen Jahren fiel die Systemhausgruppe 2006 weder durch Aufsehen erregende Akquisitionen auf, noch durch große Umsatzsprünge. Aller Voraussicht nach wird der Konzern 2006 das Vorjahresniveau des Gesamtumsatzes (1,2 Milliarden Euro) nicht überschreiten, Klenk betonte, die Erwartungen von 1,25 bis 1,30 Milliarden Euro für 2006 auf das 1,2 Milliarden Euro gesenkt zu haben. Beim Vorsteuerergebnis (EBT) sieht es besser aus: Bechtle werde auch ohne ein starkes viertes Quartal die im Vorjahr erreichten 41,2 Millionen Euro überschreiten, so Klenk.

Entsprechend präsentieren sich die Zahlen des dritten Quartals: Der Umsatz sank von 288 Millionen Euro im Vorjahr auf 280 Millionen Euro, der EBT dagegen stieg von 11,9 Millionen auf 12,4 Millionen Euro.

Am deutlichsten litt der Systemhaus-Zweig des Konzerns: Dieser Unternehmenszweig wies von Juli bis September 2006 ein Minus von über 16 Millionen Euro aus (insgesamt noch 188 Millionen Euro), während der Bereich E-Commerce ein Plus von knapp 10 Millionen Euro (insgesamt 93 Millionen Euro erzielten konnte.

Für Bechtle ungewöhnlich: Es war das Inlandsgeschäft, dass Bechtle vor noch schlechteren Zahlen rettete: Der deutsche Umsatz wuchs um knapp 400.000 Euro auf 194 Millionen Euro, während das Ausland mit einem Minus von über sieben Millionen Euro (insgesamt 94 Millionen Euro) enttäuschte. Über das ganze Jahr gesehen liegt der Anteil des Auslandsgeschäfts von Bechtle mittlerweile bei 33,2 Prozent – nach 31,5 Prozent und 30,4 Prozent in 2005 und 2004.

„Nach wie vor fehlt unserer Branche der erwartete Rückenwind“, kommentierte Vorstandschef Ralf Klenk. Und: Vor allem Schulungskosten für das Personal, mit Blick auf das wachsende Managed-Service-Angebot von Bechtle, seien mit hohem Kostenaufwand verbunden. Und erneute Akquisitionen? Klenk: „Wir behalten uns vor, jederzeit zuzuschlagen“

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