Foto: Bechtle
Gerhard Schick ist diese Woche im Alter von 84 Jahren verstorben. Die deutsche IT-Branche verliert damit eine bemerkenswerte Persönlichkeit. Zusammen mit Ralf Klenk und Prof. Klaus von Jan gründete Schick 1983 die Firma Bechtle - und bewies schon bei der Wahl des Firmennamens ein goldenes Händchen.
"Mit Beharrlichkeit, Bodenständigkeit und Weitsicht schrieb Gerhard Schick eine der beeindruckendsten Erfolgsgeschichten der deutschen IT-Branche. Sein visionärer Geist, seine Integrität und seine Werte werden Bechtle auch in Zukunft prägen", teilt das Unternehmen mit.
Schick wurde am 5. Mai 1940 in Spiegelberg-Großhöchberg im Rems-Murr-Kreis nördlich von Stuttgart geboren. Nach einer Ausbildung zum Industriekaufmann sowie Stationen bei einem Möbelhaus, einem Leuchtmittelhersteller und einem Fahrzeugzulieferer gründete Schick 1983 gemeinsam mit dem Hochschul-Professor Klaus von Jan und dem Studenten Ralf Klenk die Bechtle GmbH.
Er gehörte anschließend der Geschäftsführung des Systemhauses an und übernahm 2000, nachdem es an die Börse gegangen war, den Vorstandsvorsitz des Unternehmens. Zwischen 2004 und 2012 sowie erneut interimistisch von Ende 2013 bis Juni 2014 war Schick Aufsichtsratsvorsitzender bei Bechtle.
Für seine unternehmerische Leistung und für sein bürgerschaftliches Engagement erhielt er 2005 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Schick ist zudem Ehrenbürger der Stadt Gaildorf. Dort befindet sich heuet noch ein wichtiger Standort des Unternehmens, bis 2004 war die Stadt sogar Firmensitz.
Dem von ihm mitgegründeten Unternehmen blieb Schick als Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats immer eng verbunden. Die Familie Schick hält bis heute gut 35 Prozent der Anteile an dem Unternehmen. Seine Tochter Karin Schick war ebenfalls 14 Jahre lang im Aufsichtsrat des Unternehmens, 2017 gab sie diesen Posten auf, um sich stärker sozialen Projekten widmen zu können.
"Nachdem er sich aus dem Aufsichtsrat zurückgezogen hatte, vermied er den großen, öffentlichen Auftritt", teilt Bechtle mit. "Gerhard Schick war kein Bühnenmensch, er war ehrlicher Macher und Verfechter des bindenden Handschlags. Sein Wort galt, seinem Unternehmen war er immer verbunden." Mit Schick verliert der deutsche IT-Channel eine prägende Persönlichkeit.