Bedenken gegen Biometriedaten im Personalausweis

29.11.2001

Die Gesellschaft für Informatik (GI) hat die Pläne der Bundesregierung, biometrische Daten in den Personalausweis aufzunehmen, kritisiert. Heinrich Mayr, Präsident der Gesellschaft, nannte die Vorlage zum Terrorismusbekämpfungsgesetz eine "bedenkliche Katalogi-sierung der Gesamtbevölkerung". Mayr weiter: "Durchdenkt man das Ansinnen der Bundesregierung kon-sequent, kann man nur zu dem Schluss kommen, dass die Ausweise aller in Deutschland gemeldeten Personen inklusive aller Daten in einer immensen Datenbank gespeichert werden sollen." Dies würde erforderlich, da nach einer Aussage von Innenminister Schily biometrische Daten und Personalausweise gefälscht werden können. Darüber hinaus müsste jede Polizeidienststelle und Behörde einen Online-Zugriff auf die Datenbank haben, um die Daten abzugleichen. Beziehen sich diese jedoch nicht auf eine gespeicherte Person, sei der ganze Aufwand sinnlos.

Zudem äußerte sich Mayr besorgt über die Sicherheit des Systems: "Jedes von außen zugängliche System hat Sicherheitslöcher. Niemand kann garantieren, dass diese Datenbank hundertprozentig vor dem Zugriff Unbefugter geschützt werden kann." Die Online-Datenbank könne schnell zum Ziel krimineller Attacken werden. Auch der Datenschutzexperte Klaus Brunnstein warnt: "Man muss sich im Klaren darüber sein, dass biometrische Daten wie Fingerabdruck oder ein Iris-Scan mehr als nur die Identität einer Person verraten. Es gilt als sicher, dass aus biometrischen Daten auf Erb- oder aktuelle Krankheiten geschlossen werden kann." (kat)

www.gi-ev.de

Zur Startseite