Beeb

BBC greift Alexa, Google Assistant, Siri & Cortana an

Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.
Alexa, Google Assistant, Siri, Bixby und Cortana bekommen Konkurrenz. Durch Beeb – den neuen Sprachassistenten der BBC.

Wie The Guardian berichtet, arbeitet der britische Nachrichtensender BBC an der Entwicklung eines eigenen digitalen Assistenten. Dieser Alexa-Konkurrent soll 2020 an den Start gehen und auf den Namen Beeb hören. Beeb ist der Spitzname der BBC.

Beeb soll eine besondere Stärke haben: Er soll regionale Akzente oder Dialekte besser verstehen als die bisherigen Sprachassistenten. Ein physisches Gerät wie Google Home oder Echo will die BBC allerdings nicht für Beeb entwickeln. Zumindest vorerst nicht. Stattdessen soll Beeb bei den Online-Diensten und auf Webseite der BBC den Nutzern zur Seite stehen, sowie in den iPlayer der BBC auf Smart-TVs integriert werden. Die BBC-Zuschauer sollen beispielsweise mit Hilfe von Sprachanweisungen an Beeb bei den diversen Online-Diensten der BBC nach Sendungen suchen können.

Die BBC entwickelt Beeb selbst, hat also keinen externen Dienstleister damit beauftragt. Mit Sprachproben von BBC-Mitarbeitern aus allen Teilen Großbritanniens wird die Software trainiert, um unterschiedliche Akzente verstehen zu können. Der Weckruf für den BBC-Sprachassistenten soll „Beeb“ lauten. Der Funktionsumfang der Sprachbefehle an Beeb soll aber weniger umfangreich als der von Alexa, Google Assistant oder Siri sein.

Durch die Entwicklung eines eigenen Sprachassistenten will sich die BBC alle Freiheiten für dessen Einsatz und für neue Funktionen bewahren, ohne irgendeinen Fremdanbieter erst darum bitten zu müssen. Nicht unwesentlich ist aber auch ein anderer Vorteil eines eigenen Sprachassistenten: Die BBC behält damit die Kontrolle über alle Nutzerdaten. Sie kann damit die Interessen und Vorlieben ihrer Zuschauer und Hörer sowie das Benutzerverhalten besser analysieren. Die BBC hofft zudem darauf, dass die Nutzer einen Sprachassistenten, der direkt von der BBC kommt und nicht von Amazon oder Google, mehr Vertrauen schenken und ihn eher ohne Angst um ihre Daten und ihre Privatsphäre verwenden.

Die Entwicklung eines eigenen Sprachassistenten ist allerdings eine Herkulesarbeit. Diese Erfahrung macht auch die Deutsche Telekom, deren eigener Sprachassistent nicht in die Gänge kommt.

(PC-Welt)

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