Standardschlacht

Bei Open XML ortet Microsoft IBM-Schmutzkampagne

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Microsofts Dokumentenstandard Office Open XML steht vor dem zweiten Anlauf zur Zertifizierung durch die International Standards Organisation (ISO).

Microsofts Dokumentenstandard Office Open XML (OOXML) steht vor dem zweiten Anlauf zur Zertifizierung durch die International Standards Organisation (ISO). Der Kampf um die Erreichung des Ziels wird hart, da sich Microsoft mit dem Widerstand des Lagers rund um das bereits ISO-zertifizierte OpenDocument Format (ODF) konfrontiert sieht. Federführend sei bei den Angriffen gegen OOXML IBM, heißt es seitens Microsoft.

Tatsächlich griff etwa Bob Sutor, Vice President Open Source and Standards bei IBM, OOXML in einem Blog-Eintrag recht offen an: "Speichern Sie nicht im OOXML-Format". Das "offizielle" OOXML, das der ISO vorgelegt wurde, sei nicht das, was in Office 2007 implementiert sei, wirft Sutor Microsoft vor. Auch sei unklar, wie OOXML im Februar aussehen werde und wie die langfristige Unterstützung aussehen werde. Auch sieht Sutor langfristig keine Interoperabilität für OOXML: "Wer sonst denken Sie wird langfristig vollständigen Support für dieses bereits tote OOXML-Format bieten, das Microsoft Office 2007 heute nutzt?"

Microsoft hält dagegen, dass ODF-Advokaten wie IBM bei Regierungen Lobbying für die ODF-Unterstützung bis zur Exklusion anderer Formate betrieben. "Sie haben daraus eine religiöse und hoch politische Debatte gemacht", meint Nicos Tsilas, Senior Director Interoperability and IP bei Microsoft. Unterstützung kommt von Analysten der Burton Group. "Vorerst sollte ODF eher als ein politisches Anti-Microsoft-Statement denn als objektive Technologiewahl gesehen werden", heißt es in einem Burton-Report zur Dokumentstandard-Frage. Des Weiteren vertritt Burton Group die Ansicht, dass speziell große Unternehmenskunden, die bereits Microsoft Office nutzen, OOXML in der Regel treu bleiben sollten.

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