Über das "Geiz ist geil" haben Media Markt und Saturn offenbar am Umweltschutz gespart. Wegen oft unzureichender Kennzeichnung des Stromverbrauchs von Elektrogeräten wurden die Metro-Töchter nun von der Deutschen Umwelthilfe verklagt.
Die Umweltschützer von der DUH haben Media Markt und Saturn Ende letzter Woche auf Unterlassung verklagt, weil sie den Energieverbrauch von Elektrogeräten oft nicht vorschriftsgemäß kennzeichneten. Trotz Abmahnungen hätten beide Unternehmen über ihre Anwälte mitgeteilt, dass sich an der Praxis nichts ändern werde.
DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch zufolge kann ein Billiggerät mit niedriger Energieeffizienz den Kunden über den höheren Stromverbrauch mitunter um einiges teurer kommen als ein weniger preiswertes Gerät mit hoher Energieeffizienz. Bedenke man, dass Kühlschränke und Backöfen zwölf oder 15 Jahre halten, rechne sich der Kauf des stromsparendsten Gerätes auf jeden Fall.
Bei Media Markt und Saturn hätten die Verbraucher laut Testbesuchen der DUH oft keinen klaren Anhaltspunkt über die Höhe des Stromverbrauches. Dabei gebe es schon seit 1989 einer Energieverbrauchs-Kennzeichnungsverordnung. Die legt fest, dass der Verbrauch von Haushaltsgeräten farblich getrennt nach Energieeffizienzklassen gekennzeichnet werden muss. Die beste Effizienzklasse ist A oder A++ bei Kühlschränken. Geräte, die mit B oder C gekennzeichnet sind, schneiden beim Energieverbrauch sehr viel schlechter ab.
In der Kritik des Umweltverbandes stehen auch die Länder, da sie praktisch kaum Kontrollen für die Einhaltung der Verordnung vornähmen. Baden-Württemberg habe die Verordnung in einer Pressemitteilung sogar offiziell als überflüssig bezeichnet, klagt die Deutsche Umwelthilfe.
"Qualität ist geil!", heißt es in der Überschrift einer Pressemitteilung der DUH zu den Vorwürfen an Media Markt und Saturn (siehe Bild). Darin wird auch allgemein die "Geiz ist geil"-Welle kritisiert, die den Bundesbürgern auch "Ekelfleich" und pestizidverseuchtes Gemüse brachte. (kh)