Von Gabriele Nehls
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Komponenten-Disti Bell Microproducts liefert ein gutes Quartal nach dem anderen ab - und dennoch ist der Kurs der Aktie gesunken. Der Grund: Die Aktie Bell wird seit einigen Tagen "OTC" (Over the Counter) gehandelt und nicht mehr an der offiziellen Technologiebörse.
Trotz gutem Jahresabschluss 2007 und einem ersten Quartal mit einer voraussichtlich zweistelligen Wachstumsrate segelt Bell Microproducts derzeit bei rauem Wetter. Dabei sind es weniger die Ereignisse selbst, sondern vielmehr das Getuschel darüber, das dem Bell-Management in Deutschland wie in den USA Kopfzerbrechen macht. Jüngster Grund ist die Auslistung von Bell Microproducts durch die Technologiebörse Nasdaq, da das Unternehmen die Anforderungen nicht fristgerecht erfüllt hatte.
"Wir haben die von der Nasdaq verlangten Finanzdaten geliefert, allerdings fehlte die Prüfung durch einen externen Wirtschaftsprüfer", erklärt Paul Mehl, Deutschland-Chef von Bell Microsystems, "Aufgrund des hohen Arbeitsaufwandes, den die Prüfung mit sich bringt, war es nicht möglich, die Deadline einzuhalten, daher wurde Bell Micro ausgelistet."
Auslistung bei der Nasdaq
Bell Microproducts ist nicht das erste Unternehmen, das die strengen Vorgaben der Nasdaq (www.nasdaq.com) nur mit Mühe erfüllen kann. Der Distributor aus Neubiberg bei München teilt dieses Schicksal mit anderen namhaften Unternehmen. NEC beispielsweise war im vergangenen Herbst kurz davor, von der Tech-Börse ausgelistet zu werden - ebenso wie Focus Media -, was aber noch abgewendet werden konnte. Die aktuelle Liste der "Non-Compliant-Companies" vom 9. April 2008 ist lang. Rund 180 Unternehmens-namen sind darauf zu finden.