Benq greift im DLP-Segment an

18.03.2004
Nach den ersten LCD-Projektoren für unter 1.000 Euro scheint im Einstiegssegment nichts mehr heilig. Auch das erlauchte DLP-Segment verliert an Glanz. Das zeigt Benq mit Preissenkungen von bis zu 20 Prozent. Von ComputerPartner-Redakteur Klaus Hauptfleisch

Im absoluten Niedrigpreissegment möchte Benq bei Projektoren nicht mitspielen und setzt daher auf die wertigere DLP-Technologie, verrät Produktmanager Erik Schuldt. Doch nachdem der Patentinhaber Texas Instruments (TI) mit den Lizenzgebühren nach unten gegangen ist, greift Benq den deutschen Markt mit Preissenkungen von bis zu 20 Prozent an. Ziel der Aktion ist es, in Deutschland bald schon unter die Top 5 zu kommen. An den Produktionskapazitäten soll es nicht liegen. Denn die hat Benq von monatlich 15.000 auf 30.000 bis 35.000 bereits deutlich erhöht. "Im DLP-Segment sind wir weltweit schon unter den Top 3, in Deutschland auf Platz sieben", klopft sich Schuldt auf die Schulter.

"Stark im Kommen ist der Bereich Heimkino, der zur Zeit noch stark von der LCD-Technologie besetzt ist", bestätigt Schuldt die ak-tuellen Marktkennzahlen und fügt hinzu: "Die Leute wissen langsam etwas damit anzufangen." Sinkende Preise, auch bei den teuren Lampen, haben ihr Übriges getan. Benq hat die Lampenpreise für die Einstiegsmodelle gerade von 500 auf 369 Euro gesenkt.

Länger als vier Jahre

Dem Einwand, dass das immer noch sehr hoch sei und nicht wirklich zu mehr Akzeptanz beitrage, hält Schuldt entgegen, dass die Lampen selbst bei täglicher Nutzung dank Eco-Modus bis zu vier Jahre und länger halten. Das gelte es dem Kunden zu vermitteln und sei keineswegs pures Marketing. Auch die von einigen Mitbewerbern angezweifelten hohen Licht- und Kontrastwerte bei Benq-Projektoren entsprächen gängigen Tests und Normen. Im Einstiegssegment LCD seien bereits die ersten Geräte für 899 Euro aufgeschlagen. Mit Blick auf die bevorstehenden großen Sportereignisse, die Olympischen Spiele in Athen und die EM in Portugal, rechnen Marktbeobachter mit weiteren Preisnachlässen. "Spätestens zum Jahresende dürften im unteren Preissegment schon die ersten Geräte für 799 Euro auf den Markt kommen", erwartet Schuldt.

Doch aus dem LCD-Segment habe sich Benq nach einem kurzen Ausflug schon vor zwei Jahren verabschiedet, stattdessen konzentriere man sich auf DLP-Projektoren mit XGA-Auflösung. "Und da fangen wir unter einem Helligkeitswert von 1.700 Ansi-Lumen gar nicht erst an, was natürlich auch die höheren Preise rechtfertigt", so der Benq-PM. Statt sich nach unten zu orientieren, ziele man auf die Oberliga um NEC und Toshiba.

Fokus auf XGA-Auflösung

Die Preissenkungen von 12 bis knapp 20 Prozent, die Benq Anfang März bekannt gegeben hat, betreffen hauptsächlich Geräte mit XGA-Auflösung. Beispiel ist der Präsentations-Projektor PB6200 mit 1.700 Ansi-Lumen und einem Kontrastverhältnis von 2.000:1.

Der ursprüngliche HEK lag bei 1.499 Euro. Jetzt wird das Gerät Fachhändlern für 1.299 Euro angeboten. Den empfohlenen Verkaufspreis gibt Schuldt mit 1.699 Euro an. Der günstigste Heimprojektor ist der PB6100 mit SVGA-Auflösung, 1.500 Ansi-Lumen und einem Kontrastverhältnis von 2.000:1. Der neue HEK liegt bei 999 statt 1.049 Euro, der empfohlene Verkaufspreis bei 1.299 Euro. Als "Matterhorn"-DLP stellt Benq auf der Cebit den Highend-Heimkino-Projektor PE7800 vor. "Matterhorn" heißt er nach dem neuesten DMD-Chip von TI mit einer 16:9-PAL-Auflösung von 1.024 x 576 Pixeln, Sechs-Segment-Farbrad, einem Kontrast von 2.000:1 und einem Helligkeitswert von 800 Ansi-Lumen. Der Preis: 3.499 Euro.

Meinung des Redakteurs

Nachdem Benq im DLP-Segment preislich den Takt vorgegeben hat, werden andere Anbieter wohl oder übel nachziehen müssen.

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