Benq in der OEM-Klemme: miserables erstes Quartal 2005

02.05.2005
Aus Acer CM hervorgegangen und Ende 2001 auf eigene Füße gestellt, ist die Benq Corp. über drei Jahre lang von Erfolg zu Erfolg geschliddert. Doch das erste Quartal 2005 sah gar nicht gut aus.

Aus Acer CM hervorgegangen und Ende 2001 auf eigene Füße gestellt, ist die Benq Corp. über drei Jahre lang von Erfolg zu Erfolg geschliddert. Doch das erste Quartal 2005 sah gar nicht gut aus.

Nachdem die einzige Muttergesellschaft Acer sich vor dreieinhalb Jahren völlig von der Produktion zurückgezogen hatte, erbte Benq einen Großteil der Produktion und Auftragsfertigung für andere Hersteller. Das Abspringen eines großen Kunden im Handy-Sektor, einst Cash-Cow des Unternehmens, soll nun der Hauptgrund sein, dass das Ergebnis im ersten Quartal 2005 massiv eingebrochen ist.

Nach 3,1 Milliarden NT Dollar (76,7 Millionen Euro) in den ersten drei Monaten des Vorjahres hat Benq im ersten Quartal 2005 nur noch einen weniger als ein Zehntel so großen Gewinn von 7,45 Millionen Euro erzielt, davon nur 1,23 Millionen Euro aus dem operativen Geschäft. Der Anteil pro Aktie fiel innerhalb eines Jahres von 1,48 auf 0,13 NT Dollar.

Für das erste halbe Jahr 2005 sieht Benq-President Sheaffer Lee wenig Erholung im Handy-Sektor, da von neuen Kunden keine stark wachsenden Auftragszahlen zu erwarten seien. Zu Benqs Handy-Kunden gehören dem Vernehmen nach noch Nokia und ein europäischer Mobilfunkbetreiber. Marktkenner schätzen, dass Motorola zuletzt als Kunde verloren gegangen ist, was zu dem massiven Einbruch geführt habe.

Für das zweite Quartal 2005 rechnet Benq-Finanzchef Alex Liu mit einer ähnlich mäßigen Ertragslage. Der Anteil des Handy-Business ist innerhalb eines Jahres von 17 auf 10 Prozent zurückgegangen. Im gesamten ersten Quartal sollen nur eine Million Handys und Smartphones verkauft worden sein.

Mit dem weltweit drittgrößten Panel-Hersteller AUO in der Hinterhand könnte man meinen, dass LCD-Monitore und LCD-Fernseher den Karren aus dem Dreck ziehen könnten. Doch President Lee winkt ab. Die Preise für LCD-Monitore hätten sich nach einem Umsatzrückgang von 20 Prozent seit letztem Jahr zwar stabilisiert, doch nun zeichnet sich bereits ein starker Preisrutsch bei LCD-Fernsehern ab. LCD-Monitore machen laut Brancheninsidern über die Hälfte der Umsätze von Benq aus. (kh)

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