BenQ-Insolvenzverwalter will Ansprüche mit Siemens verhandeln

09.07.2008
MÜNCHEN (Dow Jones)--Der Insolvenzverwalter von BenQ Mobile will die "von der Insolvenzverwaltung identifizierten Ansprüche" gegen die Siemens AG zunächst über Verhandlungen mit dem DAX-Konzern klären. Falls auf diese Weise keine Einigung erzielt werden könne, werde die Insolvenzverwaltung bis Jahresende eine entsprechende Klage gegen Siemens einreichen, teilte der Insolvenzverwalter Martin Prager am Mittwoch mit.

MÜNCHEN (Dow Jones)--Der Insolvenzverwalter von BenQ Mobile will die "von der Insolvenzverwaltung identifizierten Ansprüche" gegen die Siemens AG zunächst über Verhandlungen mit dem DAX-Konzern klären. Falls auf diese Weise keine Einigung erzielt werden könne, werde die Insolvenzverwaltung bis Jahresende eine entsprechende Klage gegen Siemens einreichen, teilte der Insolvenzverwalter Martin Prager am Mittwoch mit.

Zu Hintergründen und Höhe der identifizierten Ansprüche machte die Insolvenzverwaltung keine Angaben. In Presseberichten über eine mögliche Klage des BenQ-Insolvenzverwalters gegen Siemens hatte es zuvor geheißen, dass es bei den identifizierten Ansprüchen um einen dreistelligen Mio-EUR-Betrag handeln soll.

Am Berichtstag habe die Insolvenzverwaltung den Gläubigerausschuss von BenQ Mobile über den Stand des Insolvenzverfahrens unterrichtet. Dazu gehörten den Angaben zufolge turnusgemäß ausführliche Informationen über die bisherige Verwertung des Vermögens sowie den Stand der drei anhängigen Anfechtungsklagen gegen die Taiwanesische BenQ, die heute unter Qisda firmiert.

Thema seien darüber hinaus auch die von der Insolvenzverwaltung identifizierten Ansprüche gegen die Siemens AG als frühere Eigentümerin und Verkäuferin gewesen. Laut Insolvenzverwalter Martin Prager waren sich alle Mitglieder des Ausschusses einig, dass die Insolvenzverwaltung ihre Ansprüche weiterverfolgt. "Dies solle zunächst auf dem Wege von Verhandlungen mit Siemens geschehen", heißt es in der Mitteilung.

Eine Siemens-Sprecherin sagte auf Nachfrage, dass sich das Unternehmen seit jeher Verhandlungen gegenüber aufgeschlossen gezeigt habe und dieses auch weiterhin so handhaben werde.

Die deutsche Tochter von BenQ war zuvor aus dem Verkauf der kriselnden Siemens-Handysparte im Jahr 2005 hervorgegangen. Knapp ein Jahr nach der Übernahme hatte der Mutterkonzern aus Taiwan dem Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern den Geldhahn zugedreht und es in die Insolvenz geschickt.

Webseite: http://www.siemens.com - Von Alexander Becker, Dow Jones Newswires, +49 (0)89 5521 40 30 industry.de@dowjones.com DJG/abe/cbr

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