Nach turbulenten Jahren scheint BenQ wieder in ruhigerem Fahrwasser angekommen zu sein. So zieht BenQ-Deutschland-Chef Oliver Barz eine positive Bilanz aus dem letzten Jahr. Vor allem das Beamer-Geschäft hat sich laut Barz gut entwickelt: "Wir konnten unsere Stückzahlen seit 2008 verdreifachen", verkündet er. So sieht sich das taiwanische Unternehmen derzeit hierzulande auf Platz drei im Projektorenmarkt. "Wir sind wieder sichtbar", freut sich der BenQ-Manager. Weltweit belegt der Konzern sogar Platz zwei.
Im laufenden Jahr setzt Barz Hoffnungen in die großen Sport-Ereignisse des Sommers. So sollen Die Fußballeuropameisterschaft und die Olympischen Spiele den Beamer-Absatz ankurbeln. Im Monitorgeschäft hat sich BenQ laut Barz unter den Top fünf etabliert.
Im Zuge der BenQ-Mobile-Pleite 2006 bei der mehr als 3.000 ehemalige Siemens-Mitarbeiter ihren Job verloren hatten, waren aufgrund des Negativ-Images auch die Zahlen der BenQ Deutschland GmbH in den Keller rutschen lassen. Zudem sorgte der Umzug von Hamburg nach Oberhausen Anfang 2010 mit den entsprechenden Personalmaßnahmen für Wirbel.
Bauchladen ist Vergangenheit
Vom einzigen BenQ-Bauchladen mit Projektoren, Displays. TV-Geräten, Digicams, Mäusen, Tastaturen, Notebooks, MP3-Playern und vielem mehr hat sich das Management-Team schon lange verabschiedet. Die Konzentration lag ganz auf Displays und Projektoren. Seit einiger Zeit sind wieder Digitalkameras und PC-Monitore mit TV-Tuner im Portfolio. Die Digicams werden allerdings nur in Spot-Deals und im Retail vertrieben.
Bei den professionellen Produkten erweitert BenQ das Portfolio um großformatige Touch-Displays. Mit den neuen großformatigen interaktiven Flachbildschirmen adressiert BenQ die Einsatzbereiche Konferenzräume, Museen, Hotellerie, Infopoints und Education. Die Interactive Flat Panels (IFPs) in den Größen 42, 55 und 65 Zoll sollen bereits im zweiten Quartal 2012 verfügbar sein.
Den Partnerbereich konnte BenQ leicht ausbauen. Mit "BenQ Friends" verfügt das Unternehmen über ein Partnerprogramm ohne große bürokratische Zugangsbeschränkungen. Wesentlich interessanter als die reine Anzahl der Fachhandelpartner ist für BenQ-Chef Barz aber die "Tiefe" der vorhandenen Händlerbasis: "Bei vielen, die uns früher nur als einen von vielen Zulieferern ausprobiert haben, sind wir heute Fokus-Lieferant", berichtet er. (awe)