Besser als Sun Solaris 10?

18.02.2005
Nur noch alle 15 bis 18 Monate möchte Red Hat eine neue Linux-Distribution herausbringen. Vergangene Woche war es wieder mal so weit, Enterprise Linux 4 erschien am Markt.

Von Dr. Ronald Wiltscheck

"Linux steht davor, Sun Solaris im Unternehmen zu ersetzen" - mit dieser Parole prescht Red Hat vor, um die neue Version der eigenen Linux-Distribution zu vermarkten. Hauptsächlich unter den Aspekten Sicherheit, Performance und Desktop-Nutzbarkeit soll Red Hat Enterprise Linux 4 wesentliche Verbesserungen gegenüber der Vorversion aufweisen.

"In puncto Zuverlässigkeit können wir mit Unix gleichziehen, bieten aber ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis", meint Paul Cornier, seines Zeichens oberster Techniker bei Red Hat. So basiert das neue Betriebssystem auf der Security Enhanced (SE) Linux-Plattform. Derzeit erfüllt zwar Red Hat nur die EAL3+-Sicherheitsrichtlinien, eine Zertifizierung nach den weitaus strengeren EAL4+-Bestimmungen sei bereits im Gange. Mit der Version 4 ist es aber laut Red Hat noch nicht möglich, über einen gehackten Webserver Zugriff auf die Systemressourcen selbst zu erlangen.

Wesentliche Verbesserungen in Sachen Performance soll Red Hat Enterprise Linux 4 bezüglich der I/O-Geschwindigkeit erfahren haben. Auch Dateisysteme bis zu einer Größe von 8 Terabyte sind nun realisierbar. Fortschritte gebe es darüber hianus bei der Ausnutzung der Hyper-Threading-Architektur der Prozessoren.

Außerdem wird es Red Hats neueste Linux-Distribution gleich in zwei unterschiedlichen Client-Versionen geben. Während sich Red Hat Enterprise Linux WS (Workstation) an CAD-Entwickler und Power-User mit hohem Rechenbedarf für Simulationen wendet, ist das einfachere Red Hat Desktop für normale Office-Mitarbeiter vorgesehen.

Die jährlichen Subskriptionspreise für Red Hat Linux 4 haben sich gegenüber der Vorgängerversion nicht verändert. So kostet etwa das Einjahresabo der Standard-Edition von Enterprise Linux AS 1.500 Dollar.

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