VMware-Chef Paul Maritz

"Betriebssysteme werden immer unwichtiger"

12.10.2010
In seiner Keynote zur Eröffnung der europäischen Ausgabe der VMware-Kunden- und-Partner-Konferenz "VMworld" in Kopenhagen ging der CEO Paul Maritz auch auf die abnehmende Bedeutung der Betriebssysteme ein: "Windows und Linux bilden nur noch die Benutzeroberfläche ab, die Hardware wird immer öfter von der Middleware gesteuert"
VVMware-Chef Paul Maritz (2ter von rechts): Betriebssysteme verlieren an Bedeutung!"
VVMware-Chef Paul Maritz (2ter von rechts): Betriebssysteme verlieren an Bedeutung!"
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In seiner Keynote zur Eröffnung der europäischen Ausgabe der VMware-Kunden- und-Partner-Konferenz "VMworl in Kopenhagen ging der CEO Paul Maritz auch auf die abnehmende Bedeutung der Betriebssysteme ein: "Windows und Linux bilden nur noch die Benutzeroberfläche ab, die Hardware wird immer öfter von der Middleware gesteuert"

Und diese Middleware liefert nach Maritz`s Verständnis von immer öfter VMware selbst. Es geht dabei um so genannte "thin middleware", die als "Infrastruktur-Schicht" die Basis für virtualisierte Anwendungen liefert. Windows oder Linux als Betriebssysteme spielen dabei nur noch eine untergeordnete Rolle, so VMware. "Es sind nicht mehr als Träger von Gerätetreibern".

Im Open-Source-Betriebssystem Linux sieht VMware-Chef Maritz insoweit Vorteile, als dass es sehr schlank gehalten werden kann und daher sehr gut in die "thin middleware"-Philosophie passt. "Wer braucht noch die Millionen Codezeilen von Windows?", fragt der ehemalige Microsoft-Manager.

Seiner Ansicht nach ist gerade die dritte Virtualisierungswelle angelaufen. In der ersten Welle, von 2000 bis 2008 ging es um die Erhöhung der IT-Produktivität durch Server- und Storage-Virtualisierung. In der zweiten Welle, von 2008 bis 2010, stand die Virtualisierung von Awendungen, etwa von ERP-Software, im Vordergrund. Hiermit sollte die Business-Produktivität in den Firmen verbessert werden.

Nun, in der dritten Welle, sollt "IT as a Service" etabliert werden. Was darunter zu verstehen ist, hat VMwares Cheftechniker Stephen Herrod auf sehr anschauliche Weise erklärt: "Auch die User in den Unternehmen brauchen ihren AppStore". Von dort sollten sie sie bequem wie auf der heimischen Couch die benötigten Anwendungen aus der Cloud beziehen.

Natürlich stehen in diesem Szenario die Betreiber der privaten oder öffentlichen Clouds vor großen Herausforderungen: Wie sichere ich all die Apps in der Cloud vor Missbrauch? Wie manage ich die dafür benötigten Software-Lizenzen?

Das Thema Security spielte auch auf der VMworld eine wichtige Rolle: "Security sollte in der Middleware integriert sein", sagte Paul Maritz in Kopenhagen. Damit könnten alle virtuellen Maschinen und darauf liegenden Anwendungen wirksam vor unbefugtem Zugriff geschützt sein.

Darüber hinaus hätten die Applikationen in dem "Cloud-AppStore" den Charme, dass deren Nutzung nach Dauer oder Datentransfer in Rechnung gestellt werden könnte. Intelligente Provisioning-Modelle stellte VMware in Kopenhagen ebenfalls vor. (rw)

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