Betrug auf Platz 1: Milliardenschäden durch Wirtschaftskriminalität

29.08.2003
Wirtschaftskriminalität umweht immer noch ein Hauch von Kavaliersdelikt, ist aber in der Regel als wesentlich schwerer einzustufen als ein kleiner Diebstahl. Nimmt man alle Straftaten in Deutschland zusammen, ist die Zahl der Wirtschaftsdelikte mit unter zwei Prozent fast zu vernachlässigen. Ihr Gesamtschaden beläuft sich jedoch auf 6,7 Milliarden Dollar oder auf einen Anteil von über 50 Prozent. Dabei wird dies noch geschönt sein, denn die Dunkelziffer ist hoch. Abgesehen davon dürften in den von PricewaterhouseCoopers (PwC) vorgelegten Zahlen Steuerbetrügereien und andere kleine Wirtschaftsvergehen noch nicht erfasst sein. 39 Prozent der deutschen Unternehmen bekannten sich der Studie zufolge dazu, in den vergangenen zwei Jahren Opfer von Wirtschaftskriminalität geworden zu sein. Dies entspricht zwar einem Rückgang von acht Prozent gegenüber 2001, dafür ist die Zahl der Wirtschaftsdelikte in Westeuropa von 28 auf 34 Prozent drastisch gewachsen. Ganz oben auf der Liste der Fälle von Wirtschaftskriminalität sind mit 33 Prozent Betrug und Untreue, gefolgt von Computerkriminalität (Cybercrime) mit zwölf Prozent, Produktfälschungen mit acht Prozent und Korruption mit sechs Prozent. Ebenfalls "hoch im Kurs" sind Falschilanzierung, Geldwäsche und Industriespionage. Hauptopfer von Wirtschaftskriminalität sind meist große Unternehmen, wo PwC bei den Mitarbeitern oft eine "geringere ethische Hemmschwelle" feststellt. Der Schaden pro Fall soll sich weltweit im Schnitt auf zwei Millionen Euro belaufen. Nach Branchen aufgeschlüsselt, am meisten betroffen sind Finanzinstitute, Versicherungsunternehmen und IT-Firmen. Apropos Versicherung: über 40 Prozent der Unternehmen fühlen sich am meisten durch Veruntreuung und Cybercrime bedroht, eine Vertrauensschadensversicherung hat jedoch nur gut ein Drittel der Firmen abgeschlossen. Als möglichen Grund dafür sieht PwC die geringe Erstattungsquote im konkreten Schadensfall. (kh)

Wirtschaftskriminalität umweht immer noch ein Hauch von Kavaliersdelikt, ist aber in der Regel als wesentlich schwerer einzustufen als ein kleiner Diebstahl. Nimmt man alle Straftaten in Deutschland zusammen, ist die Zahl der Wirtschaftsdelikte mit unter zwei Prozent fast zu vernachlässigen. Ihr Gesamtschaden beläuft sich jedoch auf 6,7 Milliarden Dollar oder auf einen Anteil von über 50 Prozent. Dabei wird dies noch geschönt sein, denn die Dunkelziffer ist hoch. Abgesehen davon dürften in den von PricewaterhouseCoopers (PwC) vorgelegten Zahlen Steuerbetrügereien und andere kleine Wirtschaftsvergehen noch nicht erfasst sein. 39 Prozent der deutschen Unternehmen bekannten sich der Studie zufolge dazu, in den vergangenen zwei Jahren Opfer von Wirtschaftskriminalität geworden zu sein. Dies entspricht zwar einem Rückgang von acht Prozent gegenüber 2001, dafür ist die Zahl der Wirtschaftsdelikte in Westeuropa von 28 auf 34 Prozent drastisch gewachsen. Ganz oben auf der Liste der Fälle von Wirtschaftskriminalität sind mit 33 Prozent Betrug und Untreue, gefolgt von Computerkriminalität (Cybercrime) mit zwölf Prozent, Produktfälschungen mit acht Prozent und Korruption mit sechs Prozent. Ebenfalls "hoch im Kurs" sind Falschilanzierung, Geldwäsche und Industriespionage. Hauptopfer von Wirtschaftskriminalität sind meist große Unternehmen, wo PwC bei den Mitarbeitern oft eine "geringere ethische Hemmschwelle" feststellt. Der Schaden pro Fall soll sich weltweit im Schnitt auf zwei Millionen Euro belaufen. Nach Branchen aufgeschlüsselt, am meisten betroffen sind Finanzinstitute, Versicherungsunternehmen und IT-Firmen. Apropos Versicherung: über 40 Prozent der Unternehmen fühlen sich am meisten durch Veruntreuung und Cybercrime bedroht, eine Vertrauensschadensversicherung hat jedoch nur gut ein Drittel der Firmen abgeschlossen. Als möglichen Grund dafür sieht PwC die geringe Erstattungsquote im konkreten Schadensfall. (kh)

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