Big Diet bei Internolix

14.06.2001
Bei der Internolix AG hat das große Aufräumen begonnen. Bis zu 60 Mitarbeiter mussten nach der letzten Hauptversammlung ihren Hut nehmen.

Bei der letzten Hauptversammlung musste der E-Commerce-Anbieter Internolix einen Nettoverlust von 4,9 (Vorjahresquartal: minus 4,3) Millionen Euro im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres vermelden. Der operative Ebit-Verlust (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) beläuft sich auf 7,6 (vier) Millionen Euro. Als Umsatz meldet das bei Limburg ansässige Unternehmen lediglich 1,2 (4,4) Millionen Euro; er stamme zu rund 80 Prozent aus dem Lizenzgeschäft.

Durch Schrumpfung wieder in die Gewinnzone

Daraufhin setzte das Unternehmen Klaus Helbert, einen strategischen Investor mit rund 25 Prozent Aktienanteil, als Generalbevollmächtigten ein. Helbert will die Internolix AG innerhalb kürzester Zeit in die Gewinnzone bringen. Er sieht ein riesiges Potenzial in der E-Commerce-Branche und besonders bei diesem E-Commerce-Anbieter. "Bei Internolix habe ich Rohdiamanten entdeckt, die bislang von keinem beachtet wurden. Sie müssen bloß noch geschliffen werden", sagte Helbert gegenüber ComputerPartner. Zu den bisherigen Vorständen Dr. Luigi De Micco (CEO), Klaus-Peter Stoll (Vertrieb) und Dr. Bernd Kiel (Entwicklung) gesellt sich seit der Hauptversammlung nun auch Markus Tarara als Vorstand für den Bereich New Business. Er kommt von Campoint und ist dort CEO.

Von einem Ausbluten der Firma könne keine Rede sein. Nach Aussage von Helbert besitzt die Internolix AG jetzt noch 76 Mitarbeiter plus die im Ausland tätigen. Bedenkt man, dass Internolix im vergangenen Jahr noch rund 226 Angestellte besaß, kann man schon von einer großen Schlankheitskur sprechen.

Besserer Service für die Partner

Helbert will durch die Schrumpfaktion nicht nur aus den roten Zahlen kommen, sondern auch den Partnern besseren Service bieten. "Erstens werden wir auf allen Gebieten noch besser, weil wir jetzt wesentlich enger miteinander kommunizieren. Und zum Zweiten können wir Features von Produkten schneller in den Markt bringen", erklärt Helbert.

Mit diesen Prämissen will Helbert die Stellung von Internolix im Markt festigen und weiter ausbauen. Besonders das Transaktionssystem Ebtos mache sich zur Zeit sehr gut. Auch hier sieht Helbert eine große Zukunft für den E-Commerce-Anbieter. Mit Ebtos habe das Unternehmen eine Plattform geschaffen, die vom Handel begeistert angenommen wird.

Von der Umstrukturierung sind laut Helbert weder der Vertrieb noch die Entwicklungsabteilung betroffen. Deshalb gehe für die Partner von Internolix auch in Zukunft alles so weiter wie bisher.

www.internolix.de

ComputerPartnerMeinung:

Klaus Helbert spricht von Rohdiamanten, die er bei Internolix entdeckt haben will. In Zeiten, in denen es der E-Commerce-Branche allgemein schlecht geht und kaum einer schwarze Zahlen schreibt, wird es spannend sein abzuwarten, ob und wie es Helbert gelingt, das Steuer herumzureißen und Internolix in die Gewinnzone zu führen. (jh).

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