Adobe Photoshop CS6

Bildbearbeitung in neuer Auflage (Kurztest)

13.09.2012
Von Hans-Rolf Rautenberg
Adobes Photoshop ist derzeit die wohl bekannteste Bildbearbeitungssoftware. Wir wollten wissen, was sich in der Version CS6 so alles getan hat.
Viele kleine Verbesserungen, aber nicht in allen Bereichen: Adobes Bildbearbeitungsprogramm "Photoshop CS6"
Viele kleine Verbesserungen, aber nicht in allen Bereichen: Adobes Bildbearbeitungsprogramm "Photoshop CS6"

In der Version "Photoshop CS6" erscheint die Bildbearbeitungssoftware von Adobe mit zahlreichen wichtigen Verbesserungen, die vor allem auch die Nutzung der Software vereinfachen. So lassen sich Bildfehler deutlich genauer als bisher korrigieren. Dabei hilft die neue adaptive Weitwinkelkorrektur, die verbogene Kanten in Weitwinkel- und Fisheye-Aufnahmen glättet. Falls Photoshop ein Profil des verwendeten Objektivs vorliegt, bietet das Programm sogar eine vollautomatische Korrektur an. Ansonsten biegt man einzelne Verzerrungen im Bild von Hand gerade, indem man Linien oder Rechtecke einzeichnet.

Auch beim Entfernen störender Bildteile macht Photoshop große Fortschritte. Die schon in CS5 eingeführte "inhaltssensitive" Retusche heißt jetzt "inhaltsbasiert" und lässt sich in CS6 viel genauer steuern. Die Wirkung einer Retusche lässt sich vorab besser einschätzen, überflüssige Bilddetails schummeln sich garantiert nicht mehr in die Korrekturzone.

Neu ist auch das "Inhaltsbasierend-verschieben-Werkzeug": Der Nutzer wählt ein Hauptmotiv grob mit ein paar Klicks aus und zieht es an eine andere Stelle im selben Foto. Die Software glättet vollautomatisch alle Übergänge und die Lücke an der ursprünglichen Position; verbleibende kleine Fehler lassen sich mühelos mit Kopierstempel oder anderen Werkzeugen ausgleichen.

Neue Kontrastautomatik und neue Effekte

Bei der Tonwertkorrektur hat sich weniger getan. Eine neue Kontrastautomatik liefert jedoch gute Ergebnisse. Sie dehnt anders als bisherige Verfahren nicht nur den Tonwertumfang aus, sondern verändert auch Mitteltöne; so wirken die Ergebnisse ausgeglichener. Die Farbstimmung bleibt generell unverändert.

Noch etwas stärker greifen die neuen Color-Lookup-Effekte ins Bild ein. Als verlustfreie Einstellungsebene, aber ohne jede Feinsteuerung, bieten sie unauffällige bis dramatische Farb- und Kontraständerungen, darunter der zeitgeistige, grelle Bleach-Bypass-Effekt, Kerzenlicht, Pastell- oder Herbstfarben.

Die Color-Lookup-Technik vereinheitlicht auch die Farbstimmung bei Filmen und Fotos, die mit der neuen, eingängigen Videotechnik von Photoshop CS6 kombiniert werden. Photoshop bietet nicht gerade die Profi-Videographie von Premiere oder After Effects - aber man kann kleinere Clips mühelos kombinieren, mit Text und Musik ausstatten und mit fast beliebigen Photoshop-Korrekturen aufwerten.

Die Arbeit mit komplexen Montagen wird jetzt einfacher. So verbirgt man im Ebenen-Bedienfeld einzelne Ebenenarten, um mehr Übersicht zu schaffen. Beispielsweise verschwinden alle Einstellungsebenen oder alle Ebenen mit einem bestimmten Namensteil. Ebenengruppen lassen sich mit einem gemeinsamen Ebeneneffekt ausstatten und gemeinsam als Schnittmaske nutzen. Zudem kann man für mehrere Ebenen gemeinsam Farbcode, Überblendverfahren oder Sperrung ändern - kleine Erleichterungen, die Routiniers zu schätzen wissen.

Der Raw-Dialog zeigt alle Verbesserungen, die schon bei Lightroom 4 auftauchten: Die grundlegende Kontrastkorrektur wurde völlig neu programmiert, ist jetzt deutlich übersichtlicher und verhindert zuverlässiger ausgefressene Lichter. Auch der örtliche Raw-Korrekturpinsel arbeitet vielseitiger als zuvor.

Das Fazit und eine Bewertung im Detail finden Sie auf der nächsten Seite.

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