"Bill Gates: Palladium verhindert George Orwells Visionen"

30.06.2003
Auf einer Konferenz des von der US-Regierung gegründeten Department of Homeland Security (DHS) sagte Microsoft-Gründer Bill Gates, Sicherheitstechnologie könne dazu beitragen, die Visionen von George Orwell zu verhindern. In seinem Roman "1984" beschreibt der vor 100 Jahren geborene britische Autor eine Zukunft, in der die Menschen der totalen Kontrolle unterliegen. Die Privatsphäre wird durch das allmächtige System "Big Brother" aufgehoben. "Orwells Vision ist nicht wahr geworden, und ich glaube nicht, dass sie jemals wahr wird", sagte Gates. Dem Anspruch auf Privatsphäre und Datensicherheit werde Microsoft mit der "Trustworthy Computing Initiative" gerecht. Einen gesteigerten Schutz persönlicher Daten werde die NGSCB (Next Generation Secure Computing Base, Codename: "Palladium") bieten. Die Technologie werde Hacker-Attacken, Virenangriffe und den Diebstahl persönlicher Informationen verhindern. Kritiker sind allerdings der Ansicht, dass Microsoft durch die Verknüpfung von Palladium mit Windows und der Zwischenspeicherung von Nutzerdaten auf eigenen Servern selbst zu einer Art Orwellschen "Big Brother" werde. Ohne weiter auf das vom Department of Homeland Security initiierte TIA-System (Total Information Awareness = totales Informationsbewusstsein) einzugehen, begrüßte der Microsoft-Gründer die Einrichtung, den gesteigerten Informationsaustausch zwischen Behörden und die Nutzung gemeinsamer Verbrecherkarteien, berichtet unsere Schwesterpublikation Computerwoche. Die Bemerkungen begleiten allerdings eine in den USA geführte Debatte, wie sehr staatliche Sicherheitspolitik und Terrorbekämpfung in die Bürgerrechte eingreifen darf. So hat zum Beispiel das US-Justizministerium einen Gesetzentwurf eingereicht, der mehr überwachungsmöglichkeiten fordert, während immer mehr Kongressabgeordnete dem TIA-Programm kritisch gegenüberstehen. Bezug nehmend auf die äußerungen von Gates sagte der ehemalige stellvertretende Verte und Vorsitzende des CSIS (Center for Strategic and International Studies) John Hamre: "Ich glaube, wir brauchen eine inländische überwachungsorganisation." George Orwell lässt grüßen. (cm)

Auf einer Konferenz des von der US-Regierung gegründeten Department of Homeland Security (DHS) sagte Microsoft-Gründer Bill Gates, Sicherheitstechnologie könne dazu beitragen, die Visionen von George Orwell zu verhindern. In seinem Roman "1984" beschreibt der vor 100 Jahren geborene britische Autor eine Zukunft, in der die Menschen der totalen Kontrolle unterliegen. Die Privatsphäre wird durch das allmächtige System "Big Brother" aufgehoben. "Orwells Vision ist nicht wahr geworden, und ich glaube nicht, dass sie jemals wahr wird", sagte Gates. Dem Anspruch auf Privatsphäre und Datensicherheit werde Microsoft mit der "Trustworthy Computing Initiative" gerecht. Einen gesteigerten Schutz persönlicher Daten werde die NGSCB (Next Generation Secure Computing Base, Codename: "Palladium") bieten. Die Technologie werde Hacker-Attacken, Virenangriffe und den Diebstahl persönlicher Informationen verhindern. Kritiker sind allerdings der Ansicht, dass Microsoft durch die Verknüpfung von Palladium mit Windows und der Zwischenspeicherung von Nutzerdaten auf eigenen Servern selbst zu einer Art Orwellschen "Big Brother" werde. Ohne weiter auf das vom Department of Homeland Security initiierte TIA-System (Total Information Awareness = totales Informationsbewusstsein) einzugehen, begrüßte der Microsoft-Gründer die Einrichtung, den gesteigerten Informationsaustausch zwischen Behörden und die Nutzung gemeinsamer Verbrecherkarteien, berichtet unsere Schwesterpublikation Computerwoche. Die Bemerkungen begleiten allerdings eine in den USA geführte Debatte, wie sehr staatliche Sicherheitspolitik und Terrorbekämpfung in die Bürgerrechte eingreifen darf. So hat zum Beispiel das US-Justizministerium einen Gesetzentwurf eingereicht, der mehr überwachungsmöglichkeiten fordert, während immer mehr Kongressabgeordnete dem TIA-Programm kritisch gegenüberstehen. Bezug nehmend auf die äußerungen von Gates sagte der ehemalige stellvertretende Verte und Vorsitzende des CSIS (Center for Strategic and International Studies) John Hamre: "Ich glaube, wir brauchen eine inländische überwachungsorganisation." George Orwell lässt grüßen. (cm)

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