HP bleibt die Nummer eins

Billig-Notebooks treiben den PC-Markt

19.01.2010
Vor allem dank preisgünstiger Netbooks und Notebooks wuchsen die weltweiten PC-Verkäufe im vierten Quartal um mehr als 22 Prozent.

Laut den Marktforschern von Gartner haben PC-Hersteller im letzten Quartal weltweit rund 90 Millionen Rechner verkauft. Damit schaffte der krisengebeutelte Markt den stärksten Absatzzuwachs seit sieben Jahren. Auch die Analysten von IDC errechneten für die letzten drei Monate 2009 ein Absatzplus von 15 Prozent.

Hewlett-Packard steigerte seinen Anteil im weltweiten PC-Markt auf 19,3 Prozent.
Hewlett-Packard steigerte seinen Anteil im weltweiten PC-Markt auf 19,3 Prozent.
Foto: Gartner

In einer ersten Einschätzung relativierte Gartner-Analystin Mikako Kitagawa indes die Zuwächse: "Die Verkäufe wurden stark von niedrigpreisigen mobilen PCs für Endverbraucher, sowohl Notebooks wie auch Mini-Notebooks getrieben." Wegen der weiterhin schwachen Konjunktur hätten sich Kunden sehr preissensibel verhalten. Hinzu komme, dass das Vergleichsquartal 2008 aufgrund der damals beginnenden weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise ungewöhnlich schwach ausgefallen sei. Der von einigen Beobachtern erwartete Schub durch Microsofts neues Betriebssystem Windows 7 ist laut der Gartner-Expertin weitgehend ausgeblieben.

Für die Region Europa, mittlerer Osten und Afrika (Emea) errechnen die Auguren ein Absatzplus von lediglich 17 Prozent. Hier kamen die Folge der Krise erst später zum Tragen, lautet die Erklärung. Entsprechend verzögert könne sich die Erholung einstellen.

Profitieren konnte im abgelaufenen Quartal insbesondere Hewlett-Packard (HP). Gemessen an Stückzahlen bauten die Kalifornier damit ihre Position als PC-Weltmarktführer für das gesamte Jahr 2009 um gut ein Prozent auf einen Anteil von 19,3 Prozent aus. Noch stärker legte nur Acer zu. Vor allem der Boom bei Netbooks und billigen Notebooks bescherte den Taiwanern ein Absatzplus von rund 40 Prozent im vierten Quartal 2009. Acer erhöhte damit seinen weltweiten Marktanteil für 2009 um 2,4 Prozent auf 13 Prozent und zog am bisherigen Zweitplatzierten Dell vorbei. Der texanische Direktanbieter litt unter seiner Konzentration auf das Firmenkundengeschäft und büße fast zwei Prozent Marktanteil ein (12,2 Prozent). Auf den Plätzen folgen Lenovo mit einem Anteil von 8,1 Prozent und Toshiba mit 5,1 Prozent. Beide konnten ihre Position im weltweiten PC-Markt ebenfalls leicht verbessern.

Für das laufende Jahr bekräftigte Gartner seine bereits im November 2009 publizierte Wachstumsprognose. Demnach soll der weltweite PC-Absatz um 12,6 Prozent auf insgesamt 340 Millionen Rechner zulegen. Auch in der Region Emea erwarten die Analysten eine positive Entwicklung. Im zweiten Quartal 2010 könne der Markt um fünf Prozent wachsen, für das gesamte Jahr prognostizieren sie ein Absatzplus von zehn Prozent. Unterm Strich werde auch die Nachfrage von Firmenkunden in den kommenden Quartalen wieder deutlich anziehen. (wh)

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