Billiglohnland China: Dell übt Druck auf Taiwans OEM-Industrie aus

11.09.2002
Dell übt derzeit Druck auf Taiwans OEM-Partner aus, die Notebook-Produktion ins Billiglohnland China zu verlagern. Wie der japanische News-Service Nikkei Asia Biz Tech berichtet, plant der Direktanbieter und Branchenkönig, seine Notebooks zu 100 Prozent in China produzieren zu lassen. Die Stückzahlen sollen von drei Millionen in diesem Jahr auf fünf Millionen im nächsten Jahr steigen. Sollte die Rechnung aufgehen, wäre Dell der erste der zehn Global Player, dessen Notebooks 100 Prozent Made in China sind. Wie es heißt, will Dell sich von seinem amerikanischen Auftragsfertiger Jabil verabschieden und bei der Notebook-Produktion künftig ganz auf OEM-Partner aus Taiwan setzen. Die drei größten sind Quanta Computer Inc., Compal Electronics Inc. und die Acer -Tochter Wistron, die mit einem großen Werk in der chinesischen Provinz Jiangsu auf ein Großstück vom OEM-Kuchen von Dell und anderen großen Anbietern hoffen kann. Quanta soll ab Anfang 2003 rund drei Millionen Notebooks der B-Serie von Dell produzieren. An Compal ergehen Orders von 1,5 Millionen Stück der L-Serie und Low-end-Notebooks. Taiwans OEM-Industrie tut sich nicht leicht, dem Druck ausländischer Hersteller nachzugeben, immer mehr Teile der Produktion nach China zu verlagern. Auf der einen Seite sichert ihr das zwar wachsende Auftragszahlen, andererseits muss sie mit immer geringeren Margen kalkulieren. Und das geht auch auf Kosten der einheimischen Wirtschaft und Bevölkerung, wo sich erstmals seit 40 Jahren Angst vor Arbeitslosigkeit breit macht. Hinzu kommt, dass damit auch ein Technologietransfer einhergeht, der in Taiwan politische Empfindlichkeiten weckt. Denn offiziell sind sich Taiwan und die kommunistische Volksrepublik China immer noch spinnefeind. Handels- und Kontaktsperren wurden zwar seit Anfang der 90er Jahre mehr und mehr gelockert, doch bestimmte High-Tech-Produkte, wozu auch Notebooks gehören, gelten als „strategisch wichtige Güter", deren Produktionsverlagerung nach China strengen Kontrollen unterliegt oder gar verboten ist. (kh)

Dell übt derzeit Druck auf Taiwans OEM-Partner aus, die Notebook-Produktion ins Billiglohnland China zu verlagern. Wie der japanische News-Service Nikkei Asia Biz Tech berichtet, plant der Direktanbieter und Branchenkönig, seine Notebooks zu 100 Prozent in China produzieren zu lassen. Die Stückzahlen sollen von drei Millionen in diesem Jahr auf fünf Millionen im nächsten Jahr steigen. Sollte die Rechnung aufgehen, wäre Dell der erste der zehn Global Player, dessen Notebooks 100 Prozent Made in China sind. Wie es heißt, will Dell sich von seinem amerikanischen Auftragsfertiger Jabil verabschieden und bei der Notebook-Produktion künftig ganz auf OEM-Partner aus Taiwan setzen. Die drei größten sind Quanta Computer Inc., Compal Electronics Inc. und die Acer -Tochter Wistron, die mit einem großen Werk in der chinesischen Provinz Jiangsu auf ein Großstück vom OEM-Kuchen von Dell und anderen großen Anbietern hoffen kann. Quanta soll ab Anfang 2003 rund drei Millionen Notebooks der B-Serie von Dell produzieren. An Compal ergehen Orders von 1,5 Millionen Stück der L-Serie und Low-end-Notebooks. Taiwans OEM-Industrie tut sich nicht leicht, dem Druck ausländischer Hersteller nachzugeben, immer mehr Teile der Produktion nach China zu verlagern. Auf der einen Seite sichert ihr das zwar wachsende Auftragszahlen, andererseits muss sie mit immer geringeren Margen kalkulieren. Und das geht auch auf Kosten der einheimischen Wirtschaft und Bevölkerung, wo sich erstmals seit 40 Jahren Angst vor Arbeitslosigkeit breit macht. Hinzu kommt, dass damit auch ein Technologietransfer einhergeht, der in Taiwan politische Empfindlichkeiten weckt. Denn offiziell sind sich Taiwan und die kommunistische Volksrepublik China immer noch spinnefeind. Handels- und Kontaktsperren wurden zwar seit Anfang der 90er Jahre mehr und mehr gelockert, doch bestimmte High-Tech-Produkte, wozu auch Notebooks gehören, gelten als „strategisch wichtige Güter", deren Produktionsverlagerung nach China strengen Kontrollen unterliegt oder gar verboten ist. (kh)

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