"Bis 2002 wollen wir Marktführer im Bereich Präsentation sein"

16.12.1999
NEUSS: Es gibt derzeit zwei wegweisende Trends bei Projektoren. Der eine heißt "mikroportabel" - damit sind Geräte unter 2,3 Kilogramm gemeint. Der zweite Trend ist das Schnüren von Bundles mit Notebooks. Beider Trends hat sich auch die Projektor-Division des japanischen Notebook-Spezialisten Toshiba angenommen.

Geräte mit einem Gewicht von unter 2,3 Kilogramm spielen mit einem Marktanteil von drei Prozent momentan noch eine untergeordnete Rolle. Das liegt aber hauptsächlich daran, daß solche Leichtgewichte bisher kaum verfügbar sind. Nach Angaben der Marktforscher von Decision Tree Consulting (DTC) wird der Marktanteil dieser Geräte im Jahr 2001 bereits bei 18 Prozent und im Jahr darauf sogar bei 45 Prozent liegen. Einen großen Batzen machen auch die Produkte bis 4,5 Kilogramm (sogenannte "Ultraportables") aus. Alles, was mehr auf die Waage bringt, wird laut DTC praktisch vom Markt verschwinden.

"Der Trend zu mikroportablen Geräten ist unverkennbar", bestätigt auch Gerd Holl, Marketing- und Sales-Manager für den Bereich der Professional Visual Products bei der Toshiba Europe GmbH in Neuss. So bietet die der Consumer-Division angeschlossene Projektortruppe seit kurzem auch einen DLP-Beamer in der Fliegengewicht-Klasse an (siehe Kasten). Während der "TDP-B1" bei In Focus zugekauft wird, ist Toshiba im Kerngeschäft LCD-Technik Eigenhersteller. "Der eigentliche Durchbruch gelang uns durch Geräte mit eingebauter Dokumentenkamera", sagt Holl. Tatsächlich verfügen die Toshiba-Projektoren wie etwa der "TLP-651" durch die schwenk- und ausklappbare Dokumentenkamera über einen nennenswerten Vorteil gegenüber konkurrierenden Produkten. "Wir wundern uns selber, daß bisher kein anderer Hersteller auf diese Idee gekommen ist", meint der Toshiba-Mann augenzwinkernd.

DEUTSCHLAND VON ROTEN ZAHLEN UNBELASTET

Angesprochen auf die horrenden Verluste, die Toshiba momentan weltweit verkraften muß (siehe <B>ComputerPartner</B> 42/99, Seite 19), gibt sich Holl gelassen: "Unsere Abteilung in Neuss verzeichnet ein starkes Wachstum. Deshalb werden wir unsere Anstrengungen natürlich weiter verstärken." Mit den Gerätetypen mit eingebauter Dokumentenkamera will das Unternehmen den momentanen Marktanteil von sieben Prozent stabilisieren. Langfristig soll jedoch mehr dabei herausspringen: "Unser Ziel ist es, bis zum Jahr 2002 Marktführer im Bereich Präsentation zu sein." Realisiert werden soll diese Vorgabe zum einen durch eigenständige Produktstrategien für die verschiedenen Produktsegmente (beispielsweise Home Cinema, Festinstallation und Datenprojektion) und zum anderen durch die Verstärkung des PC-Distributionskanals. So werden Toshiba-Projektoren bisher zu 85 Prozent über den Audio-/Videohandel und nur zu 15 Prozent über den PC-Wiederverkäufer abgesetzt. Die PC-Schiene soll im neuen Jahr verstärkt angegangen werden. Bisher waren nur ausgewählte Projektoren bei den PC-Distributoren erhältlich. Das soll sich nach Angaben von Holl jedoch schon Anfang des kommenden Jahres ändern. Auch von Distis und Händlern geforderte Demogeräte sind geplant. So "verrückte" Aktionen wie die Konkurrenz habe man allerdings nicht vor. "Im Gegensatz zu manchem Mitbewerber, der durch ein preisaggressives Bundling mit einem Projektor der S-VGA-Klasse in unseren Augen vorwiegend den Erstkäufer adressiert, setzen wir bei unseren Geräten voll auf XGA-Auflösung. Da man sich nicht alle zwei Jahre einen neuen Projektor kauft, macht es unserer Meinung nach für den Händler Sinn, den Kunden in Richtung Geräte mit zukunftssicherer XGA-Technik zu beraten." (akl)

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