MWC 2015

Bitdefender BOX schützt das Internet der Dinge

Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.
Der Security-Software-Anbieter Bitdefender zeigt auf dem Mobile World Congress in Barcelona mit BOX eine Appliance, die alle IP-basierenden Geräte im Heimnetzwerk vor Angriffen schützt.

Mit BOX bringt Bitdefender seine erste Hardware-basierende Security-Lösung auf den Markt. Die in der Größe mit Apple TV vergleichbare Security-Appliance soll laut Bitdefender alle im Heimnetzwerk eingebundenen Geräte schützen, indem der Netzwerkverkehr gescannt und potentielle Threats oder ungewöhnliche Pakete geblockt werden. Im Prinzip macht Bitdefender mit BOX für das Heimnetzwerk und kleine Büros das möglich, was es für Unternehmensnetzwerke schon länger von diversen Anbietern als Security-Appliances gibt.

Mit BOX wird in das Heimnetzwerk ein Sicherheits-Layer eingebaut, der das "Internet der Dinge" vor Attacken wie Botnets, Pishing, Malware und unerlaubtes Abgreifen von Daten schützt. Hierfür wird BOX einfach an den vorhanden WLAN-Router per Netzwerkkabel angeschlossen. Bitdefenders BOX schützt dann alle im Heimnetzwerk angemeldeten IP-Geräte. Die BOX verbindet sich mit Bitdefenders Cloud, um ständig auf dem aktuellen Stand neuer Bedrohungen zu sein. Im Prinzip arbeitet das Gerät somit wie die Security-Software auf einem PC. Die BOX-Appliance stoppt jedoch die Threats, bevor sie im Rechner ankommen, wie Bogdan Botezatu, Senior E-Threat Analyst bei Bitdefender, im Gespräch mit TecChannel erläutert.

Damit sichert die BOX im Heimnetzwerk auch Geräte ab, die keine eigenen Schutzmechanismen gegen Angriffe haben: Smart TVs, Spielekonsolen, Smart Home Devices wie Google Nest oder Tado Smart Thermostat und alle weiteren "Connected Devices". Zwar sind die meisten IoT-Geräte noch kein Angriffsziel, allerdings könne dies in Zukunft jederzeit erfolgen, wie Bitdefender betont.

Bitdefenders BOX unterstützt auch die Installation von kleinen Software-Agenten für Windows, Mac OS und Android, die dann mit der Appliance kommunizieren. Damit kann BOX Sicherheitslücken wie nicht installierte Patches erkennen und automatisch das Update durchführen. Außerdem überprüft BOX alle ausgeführten Applikationen auf den Geräten auf Schadcode. Das Scannen und Schützen des Netzwerks kostet normalerweise Performance. Allerdings übernimmt BOX diese Aufgabe selbst, wodurch laut Bitdefender bei den Geräten selbst kein Einfluss zu merken ist.

Wird ein Gerät wie ein Notebook in ein Netzwerk außerhalb des Hauses eingebunden, so kann der installierte Agent eine VPN-Verbindung zu BOX aufbauen, den Netzwerkverkehr tunneln und auf Threats analysieren. Dadurch sollen Smartphones, Tablets und Notebooks vor allem beim Login in öffentlichen Wi-Fi-Hotspots geschützt werden.

Das Management von Bitdefenders BOX erfolgt über Apps für Android oder iOS. BOX geht Anfang April in den USA an den Start. Die Security-Appliance kostet 199 US-Dollar inklusive einer Lizenz für ein Jahr. Jedes weitere Jahr kostet dann 99 US-Dollar. Der Start erfolgt laut Botezatu in den USA, weil dort das Smart Home mit vielen vernetzten Geräten schon weiter fortgeschritten ist wie in Europa. Einen konkreten Zeitplan, wann BOX in Deutschland an den Start geht, konnte Bitdefender noch nicht nennen. (cvi)

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