Bitkom-Umfrage: ITK-Firmen erwarten 2007 Umsatzhoch

16.04.2007

Während sich die Nachfrage im In- und Ausland sehr erfreulich entwickelt, hat der Fachkräftemangel in der ITK-Branche hingegen weiter zugenommen. 54 Prozent der Unternehmen gaben an, dass der Fachkräftemangel ihre Geschäftstätigkeit beeinträchtigt. Dies ist der höchste Wert seit Beginn der Befragungen im Jahr 2001.

Vor anderthalb Jahren hatte nicht einmal jedes fünfte Unternehmen Probleme, auch die gesuchten Spezialisten zu finden. Für 2007 planen derzeit 55 Prozent der Unternehmen einen Personalaufbau. Vor allem mittelständische Software-Häuser und IT-Dienstleister stellen ein. Gerade der Mittelstand steht nun durch den Fachkräftemangel vor einem sich verschärfenden Problem.

Derzeit gibt es in der ITK-Branche laut Umfrage rund 20.000 offene Stellen. Gesucht werden insbesondere Softwareentwickler und IT-Berater mit Know-How in Anwenderbranchen. Als Ergänzung zu langfristig wirksamen bildungspolitischen Maßnahmen und Qualifizierungsmaßnahmen fordert Bitkom eine intelligente Zuwanderungspolitik. "In der gesteuerten und gezielten Zuwanderung von jungen, gut qualifizierten Spezialisten liegt heute - sieben Jahre nach der Green Card - ein unverzichtbarer Ansatz, das Fachkräfteproblem zu lindern", so Berchtold.

Der im März von der Bundesregierung beschlossene Kompromiss diene jedoch eher der Zuwanderungsverhinderung, nicht ihrer Steuerung. Die Niederlassungserlaubnis für Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern soll gemäß dieses Entwurfs weiterhin an einen Mindestverdienst von rund 85.000 Euro pro Jahr gekoppelt bleiben. Für junge Spitzenkräfte aus dem Ausland ist es so nahezu unmöglich, einen dauerhaften Aufenthaltsstatus zu bekommen.

Mit Blick auf die aktuelle Debatte um steigende Steuereinnahmen mahnte Berchtold eine weitere, effektive Steuersenkung an. Insbesondere mittelständische Hightech-Firmen mit geringer Eigenkapitaldecke würden durch die Steuerreform bislang nicht ausreichend entlastet. Der Verband fordert deshalb, die Absetzbarkeit der Kreditzinsen in voller Höhe wieder einzuführen. Sie wird derzeit durch eine so genannte "Zinsschranke" stark eingeschränkt. (go)

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