Research in Motion (RIM) nimmt nun auch Familien als Zielgruppe für ihre BlackBerrys ins Visier. Wenn es nach dem Erfinder des Handheld-PDAs, Mike Lazaridis, geht, wird ein BlackBerry in Zukunft nicht nur für Geschäftsleute, sondern auch für Eltern und Teenager unverzichtbar sein. Die derzeit elf Mio. Anwender nutzen das Gerät hauptsächlich, um immer und überall ihre Geschäfts-E-Mails lesen und beantworten zu können. Lazaridis schwebt nun aber ein privates Social-Network nach dem Vorbild von Facebook vor. Ein BlackBerry solle zur Fernbedienung des eigenen Lebens werden, wie Lazaridis der Zeitung "The Observer" erklärt.
Ein erster Schritt in diese Richtung ist die Gratis-Software BlackBerry Unite!, die ab November in Großbritannien verfügbar sein wird. Diese erlaubt bis zu fünf Usern den Zugriff auf einen gemeinsamen Kalender, Fotos, Musik, Dokumente und andere Inhalte. Der eigene PC fungiert dabei als Hub. Damit soll es möglich werden, auch innerhalb einer Familie alle Angelegenheiten möglichst einfach und zeitsparend zu koordinieren. Termine für Parties, Ausflüge und Geburtstage können eingetragen und per Knopfdruck mit allen anderen Geräten synchronisiert werden.
Für die Kritik, dass der Zwang nach dauernder Verfügbarkeit durch BlackBerrys noch verstärkt würde, hat Lazaridis kein Verständnis. Er sieht es eher umgekehrt, denn wegen der BlackBerrys sei man nicht mit einem Haufen geschäftlicher E-Mails konfrontiert, wenn man nach Hause kommt. Man könne alles sofort von unterwegs erledigen. "Das Leben wird komplizierter. Es wurde nicht wegen E-Mails komplizierter, sondern weil wir in größerem Wohlstand leben und mehr Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten haben", meint der BlackBerry-Erfinder. Durch Instant-Kommunikation würde das alles vereinfacht, nicht kompliziert. (pte)