Die Elektronikunternehmen Panasonic, Philips und Sony haben sich auf ein neues Lizenzmodell verständigt, durch das Blu-ray-Produkte künftiger billiger werden sollen. Die drei Konzerne halten jeweils separate Lizenzrechte an Teilen der Blu-ray-Technologie. Will ein Drittunternehmen die Technik im vollen Umfang lizenzieren, so muss es bislang mit jedem Partner extra verhandeln. Das wollen die Rechteinhaber nun vereinfachen, indem sie ein gemeinsames Unternehmen gründen, das alle Lizenzrechte verwalten und vermarkten soll.
Wie die Konzerne mitteilen, sei es Herstellern von Abspielgeräten ab Mitte dieses Jahres möglich, eine Lizenz zu erwerben, die alle Patente für die Wiedergabe oder Aufnahme von Blu-ray-Medien, DVDs und CDs enthält. Dadurch sollen Kosteneinsparungen in Höhe von mindestens 40 Prozent möglich sein. Rund 7,45 Euro werde künftig an Lizenzgebühr für die Produktion eines Blu-ray-Players anfallen, elf Euro werden für einen Blu-ray Brenner fällig. Die Herstellung einer Blu-ray-Disk lassen sich die Lizenzhalter mit 0,08 Euro vergüten, für ein beschreibbares Medium fallen 0,09 Euro und für ein wiederbeschreibbares 0,12 Euro an.
Mit dem neuen Lizenzmodell soll die Verbreitung der Blu-ray-Technologie vorangetrieben werden. Laut Gerald Rosenthal, der künftige Chef des Lizenzverwalters, wolle man einen "One Stop Shop" schaffen, der die Lizenzierung deutlich vereinfacht und dadurch Blu-ray einen weiteren Schub gibt. Ein weiterer Vorteil der zentralen Rechteverwaltung sei zudem, dass illegal produzierte Geräte leichter erkannt und aus dem Verkehr gezogen werden können. Blu-ray kämpft im Moment aufgrund der hohen Anschaffungspreise mit der Akzeptanz der Kunden. Die billigsten Player kosten derzeit mindestens 155 Euro. Für eine beschreibbare Blu-ray-Disk muss der Käufer derzeit noch knapp acht Euro auf den Ladentisch legen. (pte/go)