Börsenkandidat erzielte bei Umsatz und Gewinn satte steigerungen

03.11.1999

FRANKFURT/MAIN: Frischen Wind in die Segel hat die IDS Scheer im Geschäftsjahr 1998 bekommen. Jetzt sieht sich das Saarbrücker Software- und Dienstleistungshaus für den Gang an den Neuen Markt gerüstet. Über ihn soll die Akquisitions- und die Internationalisierungsstrategie finanziert werden."Wir werden ein stabiles Unternehmen für unsere Aktionäre sein", frohlockte Firmengründer und neuer Aufsichtsratschef Professor August Wilhelm Scheer unlängst in Frankfurt. Die Voraussetzungen für den Börsengang im zweiten Quartal 1999 seien geschaffen, Vorstand und Aufsichtsrat konstituiert, und die Positionierung der IDS Scheer stimme. Letzteres hat sich im Geschäftsjahr 1998 gezeigt. Beim Umsatz steigerte sich der R/3-Berater und Spezialist für Softwaretools zur Geschäftsprozeßoptimierung gegenüber dem Vorjahr um 40,1 Prozent von 90,7 auf 127,1 Millionen Mark, der Betriebsgewinn sprang von 3,9 auf 19,3 Millionen, die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich von 590 auf 644.

1997 hatten die Saarbrücker nicht soviel Grund zur Freude. IDS Scheer mußte umstrukturieren, fast fertiggestellte Produkte wurden gestoppt, die SAP als Minderheitsgesellschafter (25,2 Prozent) an Bord geholt. Dazu Firmengründer Scheer: "Die fast fertigen Produkte einzustellen, war keine leichte Entscheidung. Aber sie war richtig, wie unser schneller Turnaround gezeigt hat. Und unsere Ideen realisieren wir nun mit Partnern, beispielsweise der SAP und Workflow-Spezialisten."

Partnergeschäft ist wichtiges Standbein

Die Zusammenarbeit mit Partnern ist bei der IDS Scheer ohnehin hoch angesiedelt. Rund 150 Vertriebspartner stehen auf der Liste der Saarbrücker. Sie sorgen vor allem im Ausland dafür, daß das Paradeprodukt "Aris Toolset", ein System zur Modellierung von Geschäftsprozessen, an die Kunden gebracht wird. Immerhin konnte IDS Scheer 1998 einen Auslandsumsatz von 56,2 Millionen Mark erzielen. Die eigenen Niederlassungen in den USA, in Japan, in Frankreich und in der Schweiz steuerten dazu gerade mal 14,5 Millionen Mark bei. Das aber soll sich ändern. Gerade wurde eine Dependance in Großbritannien aus der Taufe gehoben. Und das Geld aus dem Börsengang will IDS Scheer auch zum weiteren Aufbau eigener Auslandsbüros verwenden. Und für Akquisitionen speziell im neuen Geschäftsfeld Supply-Chain-Management, von dem sich das IDS-Scheer-Management rund um Vorstandssprecher Alexander Poscay für die Zukunft lukrative Projekte erhofft. (bk)

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