Rekordjagd untergräbt Kooperation von Mitarbeitern

Boni torpedieren Teamgeist und Leistung

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Während der Finanzkrise sorgten die Unsummen der jährlichen Bonuszahlungen an Investmentbanker für Empörung und Unmut in der Öffentlichkeit und führten zu weltweiten politischen Konsequenzen. Trotz milliardenschwerer Verluste gönnten sich die Top-Manager der Finanzindustrie weiterhin ungebremst exzessive Extra-Saläre. Dabei sind die Zusatzgehälter für Sonderleistungen in Unternehmen ein zweischneidiges Schwert. Neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge können sie das Ziel der Leistungssteigerung torpedieren, destruktiv wirken und gegenteilige Effekte auslösen.

Köln/Aachen (pte/08.01.2011/06:07) - Während der Finanzkrise sorgten die Unsummen der jährlichen Bonuszahlungen an Investmentbanker für Empörung und Unmut in der Öffentlichkeit und führten zu weltweiten politischen Konsequenzen. Trotz milliardenschwerer Verluste gönnten sich die Top-Manager der Finanzindustrie weiterhin ungebremst exzessive Extra-Saläre. Dabei sind die Zusatzgehälter für Sonderleistungen in Unternehmen ein zweischneidiges Schwert. Neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge können sie das Ziel der Leistungssteigerung torpedieren, destruktiv wirken und gegenteilige Effekte auslösen.

Sabotage unter Kollegen

Mit hohen Bonuszahlungen nehmen Firmen mögliche Probleme in Kauf. Wie die Universität zu Köln und die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen anhand einer Laborstudie aufzeigen, können sie die Teamleistung verschlechtern. In der Studie übernahmen Probanden die Rolle von Mitarbeitern, die mit der besten Leistung den höchsten Bonus erhielten. Zwar zeigten die Anreize einerseits die gewünschte Wirkung einer Leistungssteigerung. So strengten sich die Mitarbeiter umso mehr an, je höher ihre möglichen Boni waren. Andererseits hatten die Zusatzvergütungen jedoch auch deutlich negative Folgen.

"Die Kooperation unter den Mitarbeitern brach zusammen, was dem Gesamtergebnis der Abteilung schadete", heißt es von den Wissenschaftlern um Bernd Irlenbusch, Inhaber des Lehrstuhs für Wirtschaftsethik an der Universität zu Köln. Mitunter versuchten die Probanden, ihre Kollegen zu sabotieren, um ihre Position in der Abteilung zu verbessern. Zwar kann die gegenseitige Sabotage anhand besserer Kommunikationswege vermindert werden. Bei der Gestaltung von Anreizsystemen sollten Unternehmen nach Empfehlung der Forscher jedoch nicht nur auf vermeintlich leistungssteigernde Effekte achten, sondern auch negative und ethisch fragwürdige Konsequenzen bedenken.

(pte)

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