Boom und Preisverfall

30.09.2004
Die digitalen Knipser beherrschen den Kameramarkt. Und die Nachfrage steigt stetig weiter. Massiver Preisdruck und Konkurrenz durch Kamerahandys machen jedoch Herstellern und Händlern das Leben immer schwerer. Von ComputerPartner-Redakteurin Ulrike Goressen

Im Jahr 2000 begann eine unglaubliche Erfolgsstory. Trotz anfangs hoher Preise und niedriger Leistung konnten Digitalkameras ihre analogen Kollegen innerhalb von nur zwei Jahren in Sachen Stückzahlen einholen. Bereits 2003, im dritten Jahr also, lag der Umsatzanteil der Digitalen bei über 90 Prozent. Und der Boom geht weiter. Im nächsten Jahr rechnen Branchenkenner mit einem Absatz von rund neun Millionen Stück. Auch die Zukunft sieht rosig aus, da erst knapp 30 Prozent der deutschen Haushalte Digitalkameras besitzen. Einschließlich der Nebenprodukte wie Speicherchips, Fotopapier, Druckern und Software soll der Gesamtumsatz der Digitaltechnologie dieses Jahr um 7,5 Prozent auf zehn Milliarden Euro anwachsen.

Obwohl diese Zahlen die Branche erfreuen müsste, herrscht doch eher Skepsis. Denn dieser Boom wird teuer erkauft. Die aktuell 86 Anbieter machen sich massiv Konkurrenz, meist über den Preis. Und die unübersichtliche Modellvielfalt (über 300) ist nach Expertenmeinung desaströs für den Fachhandel. Hinzu kommen 13 Millionen Kamerahandys, die den Digitalkameras im Einstiegssegment massiv Konkurrenz machen.

Eine einschneidende Marktbereinigung wird wohl unausweichlich sein, wobei vor allem schwächere Anbieter das Nachsehen haben werden. Die Top-Anbieter wird es freuen. Aktuell führt Canon das Ranking mit 14 Prozent Marktanteil an, dicht gefolgt von Olympus, Sony, Fuji und Kodak.

Zur Startseite