Boschs Öffentliche Netze kosten rund 200 Millionen Mark

12.02.1999

LONDON: Die englische Marconi-Gruppe, bis Oktober dieses Jahres unter dem Namen General Electric Company (GEC) bekannt, ist weiterhin auf Kauftour. Neuester, fast 200 Millionen Mark teurer Kauf ist die Abteilung "Öffentliche Netze" der Bosch Telecom GmbH mit rund 3.900 Mitarbeitern. Von diesem Kauf verspricht sich Marconi den Eintritt in den drittgrößten Telekommunikationsmarkt der Welt, vor allem in den Bereichen Funktechnik und Netzmanagement. Mit der Abteilung "Öffentliche Netze" erwirtschaftete Bosch im Geschäftsjahr 1998 (31. Dezember) 1,18 Milliarden Mark, sie ist nach Angaben von Marconi aber defizitär. Sie verkauft vor allem in Deutschland, aber auch europaweit Netzwerkausrüstung an TK-Anbieter und bietet mittels einer eigenen Serviceabteilung Dienstleistungen an. Da Marconi vorhat, das Unternehmen innerhalb von 12 Monaten profitabel zu machen, dürften Entlassungen unvermeidlich sein. Das wurde aber bisher nicht bestätigt. Im Frühjahr 1999 hatte Marconi den ATM-Spezialisten Fore für 4,5 Milliarden Dollar gekauft. Dessen Name verschwindet nun in der neugeschaffenen Abteilung Marconi Communications mit Sitz in Pittsburgh. In dem alten Fore-Hauptquartier werden neben dem ATM-Spezialisten auch die weiteren GEC-Zukäufe angesiedelt. Es handelt sich um den amerikanischen Telco-Anbieter Reltec, (Kostenpunkt 2,1 Milliarden Dollar), Nokias Abteilung für optische Netze (zirka 200 Millionen Mark), die israeli- sche RDC, ein Anbieter von Funk-Internet-Zugangsausrüstung, und den italienischen Telco-Anbieter Marconi.

Marconi ließ sich bis heute die WAN- und LAN-Aufrüstung insgesamt über acht Milliarden Dollar kosten. Das Unternehmen verspricht sich davon, weltweit als Komplettanbieter von Backbone- und Netzzugangs-Ausrüstung agieren zu können. Marconi Plc (GEC) beschäftigt weltweit etwa 127.000 Mitarbeiter und setzt zirka 33 Milliarden Mark um. 8,9 Milliarden entfallen auf den Bereich Telekommunikation. (wl)

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